(Registrieren)

Mitteldeutsche Zeitung: Bundeswehr Soldaten im Auslandseinsatz erleben zunehmend Schikanen in der Heimat

Geschrieben am 29-06-2010

Halle (ots) - Soldaten der Bundeswehr im Auslandseinsatz bzw.
deren Angehörige in Deutschland sind offenbar regelmäßig Schikanen an
der Heimatfront ausgesetzt. Das berichtet die in Halle erscheinende
"Mitteldeutsche Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf
Bundeswehr-Kreise und das Bundesverteidigungsministerium. Aktueller
Fall ist die Verabschiedung von knapp 20 Soldatinnen und Soldaten aus
der Clausewitz-Kaserne in Nienburg an der Weser. Deren Gesichter auf
für die lokale Presse bestimmten Fotos wurden unkenntlich gemacht,
weil es nach Angaben des örtlichen Kommandeurs passiert, dass
entweder in die Wohnungen der Soldaten eingebrochen wird, während sie
nicht da sind, oder aber Familienmitglieder anonyme Anrufe erhalten,
wonach ihre Angehörigen in Afghanistan gefallen seien, obwohl dies
gar nicht stimmt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums
bestätigte: "Das kommt immer wieder vor." Auch würden Soldaten oder
deren Angehörige vereinzelt angepöbelt. Die Bundeswehr sei deshalb
dazu übergangen, die Anonymität der Soldaten im Auslandseinsatz
grundsätzlich zu wahren. So würden öffentlich nur ihre Vornamen
genannt und die Gesichter auf Fotos gepixelt. Darüber hinaus würden
Informationen über Tod und Verwundung immer persönlich überbracht und
nicht via Telefon, um Falsch-Informationen auszuschließen. Der
Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, erklärte der
"Mitteldeutschen Zeitung": "Solche Fälle gibt es." Neben gewöhnlichen
Kriminellen, die sich zu Zwecken des Einbruchs auf offensichtlich
leer stehende Wohnungen konzentrierten, seien "Wirrköpfe" und
"angebliche Antimilitaristen" am Werke, "die zynisch mit den Gefühlen
von Angehörigen spielen" und eine "gezielte Strategie der
Verunsicherung" betrieben. Unter anderem lade diese Szene zu
Besäufnissen ein, wenn Soldaten gefallen seien - und zwar unter dem
Motto: "Feste feiern, wie sie fallen". Er wolle sich um derlei
Schikanen und deren Opfer kümmern, so Königshaus. Der
SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy, der Nienburg im Bundestag
vertritt und bei der Verabschiedung der Soldaten am Freitag dabei
war, zeigte sich erschüttert: "Das sind Terroranrufe. Das ist eine
extreme Gemeinheit und eindeutig kriminell." Der
SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels betonte: "Das ist kein
Witz, sondern ein Fall für den Staatsanwalt."

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

276478

weitere Artikel:
  • Michalk: Bessere Zahnvorsorge für Menschen mit Behinderung Berlin (ots) - Anlässlich der Erklärung von Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Bundeszahnärztekammer zur Betreuung pflegebedürftiger und schwerbehinderter Patienten erklärt die Behindertenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Michalk MdB: Die Initiative von Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Bundeszahnärztekammer zur besseren Betreuung pflegebedürftiger und schwerbehinderter Patienten ist ein richtiger und wichtiger Schritt, um die medizinische Vorsorge für diese Menschen zu verbessern und die bisherigen mehr...

  • Pawelski: Frauen der Regierungsfraktionen sind starkes Team Berlin (ots) - Die Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und die weiblichen Abgeordneten der FDP-Bundestagsfraktion haben sich zum zweiten Mal getroffen. Dazu erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Rita Pawelski MdB: In entspannter Atmosphäre trafen sich die weiblichen Abgeordneten der Regierungsfraktionen zum zweiten Mal - diesmal, um die neuen Büroräume der Gruppe der Frauen einzuweihen. Beim "Mittagsplausch" festigten die Frauen den "kurzen, direkten Draht" zueinander mehr...

  • LVZ: Freie Wähler: Für Gauck, weil man bei Wulff nicht wisse, was der noch vor habe / Pläne für Bundestagswahl-Kandidatur Leipzig (ots) - Die Freien Wähler, die in die Bundesversammlung zehn Vertreter entsenden, haben sich unter anderem deswegen für den Kandidaten Joachim Gauck für das Bundespräsidenten-Amt bekannt, weil Gauck "nichts mehr von einer Regierung zu befürchten hat, wenn er sich kritisch positioniert". Hubert Aiwanger, stellvertretender Bundesvorsitzender und bayerischer Landesvorsitzender der Freien Wähler, sagte in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe): "Bei Wulff weiß man ja nicht, was der noch vorhat. mehr...

  • BA-Portal "planet-beruf.de" erhält Comenius-Multimediapreis 2010 Nürnberg (ots) - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) wurde für ihr Internetportal "planet-beruf.de" mit der Comenius-EduMedia-Medaille für herausragende exemplarische Multimediaprodukte ausgezeichnet. "planet-beruf.de" hilft Jugendlichen bei Berufswahl, Ausbildungsplatzsuche und Bewerbung. Die Comenius-Auszeichnung würdigt "planet-beruf.de" als pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch besonders wertvolles Multimediaprodukt. Der Preis unterstreicht auch die jugendgerechte Ausrichtung des Portals und den Lernerfolg, den die mehr...

  • Spahn/Rüddel: Fortführung der Unabhängigen Patientenberatung gesichert Berlin (ots) - Anlässlich der Entscheidung des Bundeskabinetts, das Modellvorhaben "Verbraucher- und Patientenberatung" zum 1. Januar 2011 in die Regelversorgung des Arzneimittel Neuordnungsgesetzes (AMNOG) einzugliedern, erklären der gesundheitspolitische Sprecher und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn MdB, und der Berichterstatter für Patientenrechte, Erwin Rüddel MdB: Die zweite Modellphase der sogenannten Unabhängigen Patientenberatung Deutschlands (UPD) läuft Ende des Jahres mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht