(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Urteile / Medizin / Sterbehilfe

Geschrieben am 25-06-2010

Osnabrück (ots) - Grenzen verwischt

Der Bundesgerichtshof hat zwar den Willen des Patienten zur
Selbstbestimmung gestärkt. Er hat zugleich etwas mehr Rechtsklarheit
geschaffen, und das kommt Ärzten, Pflegern und Angehörigen zugute.
Dennoch bleibt zweifelhaft, ob die Karlsruher Richter ein hilfreiches
Urteil gefällt haben. So droht künftig die Gefahr des Missbrauchs,
wenn jemand seinen Wunsch zu sterben lediglich im
Vier-Augen-Gespräch, nicht aber eindeutig und schriftlich
niedergelegt hat. Das ist fatal, wenn es um Fragen von Leben und Tod
geht. Denn wenn erst einmal die künstliche Ernährung ausgesetzt wird
oder andere lebenserhaltende Maßnahmen abgebrochen werden, ist diese
Entscheidung endgültig und unwiderruflich.

Zudem fragen sich Ärzte, die Leben retten wollen, wie sie sich
verhalten sollen. Müssen sie künftig gegen ihr Gewissen handeln? Als
problematisch erweist sich auch, dass die Juristen die Grenzen
zwischen der bisher erlaubten passiven und der weiterhin verbotenen
aktiven Sterbehilfe verwischen. Ein Unterschied, der ethisch von
großer Bedeutung ist. Viele heikle Fragen zur Sterbehilfe bleiben
damit nach wie vor unbeantwortet. Sie können nicht von Juristen
gelöst werden. Vielmehr sind Politiker gefragt. Sie müssen die
Gesetzeslücken bei der Patientenverfügung schließen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

276158

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Kein Leben um jeden Preis BGH schafft mehr Rechtssicherheit für passive Sterbehilfe Cottbus (ots) - Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in seinem Grundsatzurteil zur passiven Sterbehilfe mit deutlicher Klarheit eine wichtige Frage beantwortet: Kann ein bewusstloser Mensch gegen seinen vorab zweifelsfrei erklärten Willen ärztlich behandelt werden? Deutschlands oberste Richter sagen Nein. Das gilt auch für lebensverlängernde Maßnahmen wie die künstliche Ernährung bei Komapatienten. Kein Mensch muss leben um jeden Preis, auch nicht in einem jahrelangen Wachkoma. Mit dieser Entscheidung wurde nicht nur ein Rechtsanwalt mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Richtig so Jürgen Rüttgers, Chef der NRW-CDU, hört auf Cottbus (ots) - Das war's - Jürgen Rüttgers geht, und das ist richtig so. Sein von Affärchen umwehter Wahlkampf war ein Debakel, die Wähler in NRW haben ihn im Mai abgestraft und es ist nur schwer vorstellbar gewesen, dass die NRW-CDU mit ihm, dem Gescheiterten, erneut in einen möglichen Wahlkampf ziehen würde. Zum Glück ist Rüttgers selbst nicht dem Simonis-Effekt erlegen - nicht loslassen zu können, wenn Schluss ist. Anders als einst die SPD-Regierungschefin in Schleswig-Holstein. Angela Merkels Rolle dabei erinnert inzwischen mehr...

  • Rheinische Post: SPD-Vize Schwesig kritisiert Kürzungspläne für Elterngeld scharf Düsseldorf (ots) - Die stellvertretende Vorsitzende der SPD, Manuela Schwesig, hat die FDP wegen ihrer Kürzungsvorschläge zum Elterngeld scharf kritisiert. "Mit ihren Plänen, das Elterngeld für nicht berufstätige Eltern zu streichen, beweisen die Liberalen erneut: Die FDP betreibt eine familienfeindliche Politik. Sie macht Familien zum Sparschwein der Nation und verteilt unnötig Steuergeschenke an Reiche", sagte Schwesig der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Es müsse für alle Eltern einen Mindestbetrag an Elterngeld geben. mehr...

  • Rheinische Post: Schröder hofft auf steigende Geburten bei WM-Erfolg Düsseldorf (ots) - Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hofft auf steigende Geburten durch ein erfolgreiches Abschneiden Deutschlands bei der Fußball-WM in Südafrika. Die WM 2006 habe positive Auswirkungen auf die Geburtenrate gehabt, sagte Schröder der Düsseldorfer "Rheinische Post" (Samstagausgabe). "Deswegen würde ich mich als Familienministerin besonders darüber freuen, wenn Deutschland Weltmeister wird." Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe mehr...

  • Rheinische Post: Gauck mahnt mehr soziale Gerechtigkeit beim Sparpaket an Düsseldorf (ots) - Der Kandidat für die Bundespräsidentenwahl von SPD und Grünen, Joachim Gauck, hat mehr soziale Gerechtigkeit beim Sparpaket angemahnt. "Wenn gespart wird, kann es nicht angehen, dass es die einen, die tatsächlich wirtschaftliche Probleme haben, deutlich trifft, und die anderen, denen es vielleicht kaum wehtut, weniger oder gar nicht herangezogen werden", sagte Gauck der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Wer am unteren Rand der Gesellschaft lebe, spüre den Wegfall des Heizkostenzuschusses sofort. "Würde mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht