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ZDF-Politbarometer Juni II 2010 / Merkel und Westerwelle stürzen ab / Jeder Zweite glaubt, Deutschland wird Weltmeister

Geschrieben am 18-06-2010

Mainz (ots) - Die politische Stimmung hat sich nach dem Sparpaket
der Bundesregierung stark zu Lasten der Regierungsparteien verändert:
Die CDU/CSU kommt dabei nur noch auf 32 Prozent (minus 1) und die FDP
sogar nur noch auf 3 Prozent (minus 3). Gleichzeitig verbessert sich
die SPD ein weiteres Mal auf jetzt 34 Prozent (plus 3). Die Linke
kommt auf 11 Prozent (plus 2) und die Grünen auf 16 Prozent (minus
1).

Wenn bereits am nächsten Sonntag gewählt würde, würden sich die
aktuellen politischen Stimmungswerte aber nicht in vollem Umfang
auswirken. Dann würden längerfristige Überzeugungen und Bindungen an
die Parteien sowie koalitionstaktische Überlegungen eine etwas
größere Rolle spielen, die in der Politbarometer-Projektion
berücksichtigt sind: Die CDU/CSU erhielte danach 33 Prozent (minus
1), die SPD 31 Prozent (plus 2), die FDP käme auf 5 Prozent (minus
1), die Linke auf 11 Prozent (plus 1) und die Grünen auf 15 Prozent
(unverändert). Die sonstigen Parteien zusammen lägen bei 5 Prozent
(minus 1). Damit erhält die CDU/CSU den schlechtesten Wert seit
Oktober 2006 und die FDP den schwächsten Wert seit April 2004.

Inzwischen sind nur noch 29 Prozent aller Befragten der Meinung,
dass die Bundesregierung ihre Arbeit eher gut macht (Juni I: 33
Prozent), 65 Prozent (Juni I: 60 Prozent) äußern Unzufriedenheit
(weiß nicht: 6 Prozent; Juni I: 7 Prozent). Dass das Verhältnis von
CDU/CSU und FDP in der Bundesregierung eher gut ist, meinen nur 13
Prozent. Die deutliche Mehrheit von 82 Prozent hält das Verhältnis
eher für schlecht (weiß nicht: 5 Prozent). Von diesen Befragten
wiederum geben 49 Prozent der FDP daran die Hauptschuld, 11 Prozent
der CDU, und für 6 Prozent ist die CSU die Hauptschuldige. Rund ein
Viertel (26 Prozent) sieht die Schuld bei allen Beteiligten
gleichermaßen.

Dass Angela Merkel ihre Sache als Bundeskanzlerin eher gut macht,
meinen jetzt nur noch 52 Prozent, eher schlecht sagen 43 Prozent
(weiß nicht: 5 Prozent). Nach der Bundestagswahl 2009 meinten noch 80
Prozent, sie mache ihren Job eher gut und 16 Prozent eher schlecht
(weiß nicht: 4 Prozent). Den Vorwurf, Angela Merkel gebe in der
Bundesregierung zu wenig den politischen Kurs vor, halten 60 Prozent
für zutreffend, 31 Prozent halten ihn für unberechtigt, und 9 Prozent
trauen sich da kein Urteil zu.

Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wird
weiterhin von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
angeführt. Er erreicht nach Sympathie und Leistung auf der Skala von
+5 bis -5 einen Durchschnittswert von 1,9 (Juni I: 1,8). Auf Platz
zwei bleibt mit 1,4 (Juni I: 1,2) Ursula von der Leyen. Danach kommt
jetzt Wolfgang Schäuble mit unveränderten 0,9 ebenso wie Frank-Walter
Steinmeier, gefolgt von Sigmar Gabriel mit 0,6 (Juni I: 0,5).
Regelrecht abgestürzt ist Bundeskanzlerin Angela Merkel, die drei
Plätze verliert und jetzt nur noch 0,5 (Juni I: 1,1) erhält. Knapp
dahinter Renate Künast mit 0,4 (Juni I: 0,5) und Horst Seehofer mit
0,3 (Juni I: 0,1). Weiterhin im Negativbereich: Gregor Gysi mit minus
0,6 (Juni I: minus 0,7) und Guido Westerwelle mit seinem bisherigen
Negativ-Rekord von minus 1,7 (Juni I: minus 1,3).

Als Bundespräsident wünschen sich 31 Prozent Christian Wulff, 39
Prozent plädieren für Joachim Gauck und 3 Prozent für Luc Jochimsen.
(5 Prozent niemand davon; 22 Prozent weiß nicht).

Das Sparpaket, das die Bundesregierung inzwischen vorgestellt hat,
finden 36 Prozent alles in allem richtig, 59 Prozent finden es nicht
richtig (weiß nicht: 5 Prozent). Mehrheitlich unterstützt wird es von
den Anhängern der Union und der FDP, während es bei den Anhängern der
Oppositionsparteien deutlich abgelehnt wird. Dabei ist eine sehr
klare Mehrheit von 83 Prozent der Meinung, dass das Sparpaket der
Bundesregierung sozial nicht gerecht ist (ist gerecht: 13 Prozent;
weiß nicht: 4 Prozent).

Das Spiel gegen Australien hat die Deutschen offensichtlich sehr
euphorisch gemacht: Inzwischen glauben 49 Prozent, dass Deutschland
Fußballweltmeister wird, 42 Prozent glauben das nicht, und 9 Prozent
haben dazu keine Meinung. Vor zwei Wochen waren lediglich 25 Prozent
davon überzeugt, dass es die deutsche Mannschaft schafft.

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 15. bis 17. Juni 2010 bei 1265 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40
Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10
Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer
sendet das ZDF am Freitag, 16. Juli 2010.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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