(Registrieren)

Lafontaine zur Bundespräsidentenwahl: Gauck war durch Stasi privilegiert / Hätte stark für Töpfer geworben

Geschrieben am 15-06-2010

Hamburg (ots) - Der ehemalige Vorsitzende der Linkspartei, Oskar
Lafontaine, hat den Präsidentschaftskandidaten von SPD und Grünen,
Joachim Gauck, harsch kritisiert. "Joachim Gauck befürwortet den
Krieg in Afghanistan und absolut einseitige Sparaktionen bei den
Bürgern", sagte Lafontaine im Interview mit stern.de. "Deshalb können
wir ihn nicht wählen." Er könne sich auch nicht vorstellen, dass die
Linke im zweiten oder dritten Wahlgang für Gauck stimmen würde -
sollte es dazu überhaupt kommen. "Ich gehe davon aus, dass Christian
Wulff bereits im ersten Wahlgang gewählt wird", sagte der Saarländer.

Schwere Vorwürfe erhob Lafontaine im Hinblick auf Gaucks Umgang
mit der DDR und der Staatssicherheit. "Wir teilen die Auffassung des
Willy-Brandt-Kreises der SPD, dass die Behörde, die er nach der
Wiedervereinigung leitete, für die Aufarbeitung der DDR-Geschichte
ungeeignet war und durch Gauck instrumentalisiert wurde, um die DDR
auf allen Ebenen zu delegitimieren", sagte Lafontaine zu stern.de.
"Dabei wissen die Ostdeutschen, dass der protestantische Pfarrer
Gauck durchaus zu jenen gehört hat, die von der Staatssicherheit auch
Privilegien erhalten haben." Bekannt ist, dass Gaucks Kinder nach
ihrer Ausreise aus der DDR zu Besuchen wieder zurückkehren durften.
"Wir Westler sollten uns da eher zurückhalten", ergänzte Lafontaine.
"Im Osten sind allerdings die Stimmen nicht zu überhören, die darauf
hinweisen, dass auch Gauck sich wie andere evangelische Pfarrer mit
dem DDR-System arrangiert hatte."

Andere Bundespräsidenten-Kandidaten wären nach Ansicht Lafontaines
für die Linkspartei hingegen durchaus akzeptabel gewesen. "Wenn eine
der beiden großen Parteien, zum Beispiel die CDU, einen
Umweltpolitiker wie Herrn Töpfer angeboten hätte, oder die SPD den
Umweltwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizsäcker, hätte ich sehr
stark dafür geworben, dass die Linke einen solchen Kandidaten
unterstützt", sagte Lafontaine. "Im Zusammenhang mit der
Ölkatastrophe in den USA, die mit dem atomaren Unglück von
Tschernobyl vergleichbar ist, wäre die Wahl eines profilierten
Umweltpolitikers ein Signal für Europa und die Welt gewesen."

Das gesamte Interview lesen Sie unter: www.stern.de/lafo

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
Gruner+Jahr, stern.de
Hans Peter Schütz
Telefon: 0171-544 51 41


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

274204

weitere Artikel:
  • Musikindustrie: Justizministerin erteilt Absage an Gratiskultur im Netz und nimmt Provider in die Verantwortung Berlin (ots) - Die deutsche Musikindustrie sieht in der gestrigen Grundsatzrede von Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger zahlreiche positive Ansätze für eine Stärkung des Urheberrechts in der digitalen Welt. "Die Justizministerin hat ein klares Bekenntnis für ein starkes Urheberrecht für Kreative und Produzenten abgegeben und der Gratiskultur im Internet eine Absage erteilt", sagte Prof. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. am Dienstag in Berlin. Gleichzeitig habe sie mehr...

  • BPI fordert Ordnungsrahmen für mehr Nachhaltigkeit im Arzneimittelmarkt Berlin (ots) - Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hat auf seiner Jahreshauptversammlung Änderungen an den vorgeschlagenen Gesetzesänderungen im Arzneimittelmarkt gefordert. Die derzeitigen Vorschläge werden dem Ziel nicht gerecht, eine Balance zwischen den berechtigten Interessen von gesetzlicher Krankenversicherung und pharmazeutischer Industrie zu erreichen: "Wir brauchen ein wettbewerbliches, transparentes und auf mehr Kooperation angelegtes System mit Beteiligungsrechten der Industrie, wie wir es bereits mehr...

  • Bleser/Puttrich: Verbraucherpolitik ist auf gutem Weg Berlin (ots) - Anlässlich der vom Verbraucherzentrale Bundesverband vorgestellten Bilanz zur Verbraucherpolitik der christlich-liberalen Koalition erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB, und die verbraucherpolitische Berichterstatterin, Lucia Puttrich MdB: Die Bilanz der Bundesregierung für den Verbraucherschutz kann sich sehen lassen. Gut zu wissen, dass der Verbraucherzentrale Bundesverband dies auch so sieht und Bundesverbraucherministerin mehr...

  • bpa-Presseeinladung: Aktuelle Studien rechtzeitig zum Zukunftsgipfel Berlin (ots) - Presseeinladung Sehr geehrte Damen und Herren, zum Zukunftsgipfel der Bundeskanzlerin am 18. Juni in Meseberg können wir Ihnen aktuelle Studien anbieten, die belegen, dass die Pflege eine der wachstumsstärksten Branchen ist, ein starker Wirtschaftsfaktor und ein außergewöhnlich kraftvoller Jobmotor. bpa-Präsident Bernd Meurer möchte Sie herzlich einladen zur Vorstellung der Studie "Die Pflege - Jobmotor der Gegenwart und Wachstumsbranche der Zukunft" (Dr. Dominik H. Enste - Institut der deutschen mehr...

  • Einsatzkräfte zwischen Fähigkeitslücken und Sparzwängen 7. Handelsblatt Jahrestagung "Sicherheitspolitik und Verteidigungspolitik" (5. und 6. Oktober 2010, Pullman Berlin Schweizerhof, Berlin) Berlin/Düsseldorf (ots) - Die Sparpläne der Bundesregierung sehen auch eine Reform der Bundeswehr vor. 2013 und 2014 sollen jeweils zwei Milliarden Euro eingespart werden und ein Personalabbau um 40.000 Mann wird geprüft. Schon im Vorfeld der Haushaltsgespräche betonte Bundesverteidigungsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg die Notwendigkeit, den Wehretat zu begrenzen und kündigte eine "Paradigmenumkehr" an. Der Finanzrahmen solle in Zukunft den strukturellen Rahmen und das Anspruchsniveau der Bundeswehr bestimmen. Mit massiven mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht