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Paritätischer Wohlfahrtsverband lehnt Gesundheitsfonds ab - Verband fordert Strukturreform statt neuer Lasten für Patienten

Geschrieben am 28-08-2006

Berlin (ots) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) lehnt
eine Finanzierung der Krankenversicherung über einen Gesundheitsfonds
strikt ab. "Ein solches Finanzierungsmodell birgt langfristig die
Gefahr einer schlechteren medizinischen Versorgung", warnte Barbara
Stolterfoht, Vorsitzende des DPWV. Ein Gesundheitsfonds setze die
Krankenkassen unter einen derartigen Konkurrenzdruck, dass sie
versucht seien, ihr Leistungsspektrum zu reduzieren. Der Trend zur
weiteren Privatisierung von Gesundheitsrisiken und zusätzlichen
Belastungen bzw. Leistungseinschränkungen für chronisch kranke und
behinderte Menschen werde damit verschärft.

Die Verbandsvorsitzende betonte, dass Menschen mit geringem
Einkommen nicht in der Lage seien, über das bisherige Maß hinaus
Mittel zur Finanzierung ihrer Krankenversicherung aufzubringen. Sie
seien durch Zuzahlungen, Selbstbehalte und die Herausnahme bestimmter
Leistungen aus dem Katalog der Gesetzlichen Krankenkassen schon jetzt
über Gebühr belastet. "Besonders einkommensschwache Menschen wie etwa
Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld müssen vollständig
von Zuzahlungen befreit werden", forderte Stolterfoht.

Ein Gesundheitsfonds trage keinesfalls dazu bei, die grundlegenden
Probleme des Gesundheitssystems zu beseitigen, kritisierte die
Verbandsvorsitzende. Das Fondsmodell bedinge eine neue kostspielige
Großbürokratie, trage aber nicht zu einem echten Qualitätswettbewerb,
besserer Wirtschaftlichkeit oder zu dringend notwendigen
Fortschritten bei der integrierten Versorgung bei. Auch seien die von
den Regierungsfraktionen vereinbarten Eckpunkte zur Gesundheitsreform
nicht weitreichend genug, um die sektorale Abschottung zwischen
ambulanter und stationärer Versorgung endlich zu überwinden, betonte
der Verband, der eine Vielzahl von Selbsthilfeorganisationen
chronisch kranker und behinderter Menschen vertritt.


Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=53407
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_53407.rss2

Ansprechpartnerin: Ulrike Bauer, Tel.: 0 30/246 36 304


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