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Kölner Stadt-Anzeiger: Historiker Hans-Ulrich Wehler für Direktwahl des Bundespräsidenten

Geschrieben am 05-06-2010

Köln (ots) - Köln - Der Bielefelder Historiker Hans-Ulrich Wehler
hält eine Direktwahl des Bundespräsidenten für ein geeignetes Mittel
gegen die Politikverdrossenheit nach der Demission Horst Köhlers.
"Der Vorteil bei einer Direktwahl ist darin zu sehen, dass man nicht
etwa von der Zufallszusammensetzung der Landtage und des Bundestages
abhängt, was die Zusammensetzung der Bundesversammlung angeht", sagt
er dem "Kölner

Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Die allermeisten Menschen, so
Wehler, verstehen diese ohnehin nicht. "Bei einer Direktwahl würde
ein leidenschaftlicher Wahlkampf

stattfinden." Eine Direkt-Wahl zwischen Gauck und Wulff hätte
durchaus Attraktivität: "Es wäre eine Wahl, bei der es eine klare
Polarisierung gäbe: katholischer Jungpolitiker auf der einen Seite,
Gauck, der ein sehr imponierender Mann ist, und anders als Köhler in
kritischen Situationen mit guten Redenschreibern und rhetorischer
Beherrschung Situationen gut meistern würde, auf der anderen Seite."

Wehler, Verfasser der fünfbändigen Deutschen
Gesellschaftsgeschichte (Beck-Verlag) glaubt auch nicht, dass
hierdurch das repräsentative Element der Bundesrepublik geschwächt
würde. "Direktwahlen sind den Bürgern vertrauter. Wenn man an die
Belebung des politischen Geschäftes denkt, wäre ein klassischer
kurzer Wahlkampf junger, nicht unsympathischer Kandidaten eine gute
Überlegung", sagte er und verwies auf die USA, wo es einige Formen
der direkten Demokratie gebe, ohne dass die repräsentative Demokratie
geschwächt worden

wäre. "In Deutschland empfinde ich es nicht als Gefahr, wenn Gauck
gegen Wulff in einem direkten Wahlkampf gewinnen würde." Auf das Amt
ganz zu verzichten, hält der Historiker für keine geeignete
Alternative: "Solche politischen Formen beseitigt man nicht einfach.
Auch dann nicht, wenn es solche Demissionen wie die von Köhler
gegeben hat, die ich als einen politischen Skandal

empfinde."

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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