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Gegen alle Vernunft: CDU will längere Laufzeiten für Atomkraftwerke durchsetzen / Greenpeace protestiert beim Treffen von Regierung und Unions-Ministerpräsidenten

Geschrieben am 04-06-2010

Berlin (ots) - 4. 6. 2010 - Gegen die geplante Verlängerung von
Laufzeiten für Atomkraftwerke demonstriert Greenpeace heute morgen in
Berlin vor dem Bundeskanzleramt. 20 Umweltschützer halten Banner mit
der Forderung "Stoppt die atomradikale Bundesregierung!" und gelbe
"X"-Zeichen als Symbole des Widerstandes gegen Atomkraft. Angela
Merkel (CDU) entscheidet heute mit den zuständigen Ministern und den
Ministerpräsidenten der unionsgeführten Bundesländer, in denen
Atomkraftwerke laufen, wie sie längere Laufzeiten durchsetzen wollen.

"Frau Merkel und ihre Ministerpräsidenten scheren sich
offensichtlich nicht um die Atom-Gefahren", sagt Tobias Riedl,
Atomexperte von Greenpeace. "Auch die Warnung, dass die Atommeiler
die Entwicklung der Energiewirtschaft behindern, kommt bei ihnen
nicht an. Ihnen geht es einzig darum, die Interessen der
Atomindustrie durchzusetzen. Es ist höchst unverantwortlich, diese
entscheidenden Argumente zu ignorieren. Atomkraft hat keine Zukunft."

Ursprünglich wollte die Bundesregierung ein Energiekonzept auf der
Basis wissenschaftlicher Szenarien erstellen und anschließend über
die Nutzung der Atomkraft entscheiden. Mit einer vorzeitigen
Festlegung auf längere Laufzeiten wird dieses Szenario allerdings
wertlos. "Würde die Regierung vorbehaltlos rechnen lassen, wäre klar,
dass Atomkraft für die Energieversorgung keine Rolle mehr spielen
darf. Diesen Tatsachen will sie aber nicht ins Auge sehen", sagt
Riedl.

Experten halten das Festhalten an Atomenergie für schädlich

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung (SRU)
hat Anfang Mai dargelegt, dass eine Vollversorgung mit Erneuerbaren
Energien bis zum Jahr 2050 möglich ist. Längere Laufzeiten für
Atomkraftwerke würden den notwendigen Ausbau von Wind- und
Sonnenenergie blockieren. Die Energieproduktion von Atomkraftwerken
ist kurzfristig nur sehr begrenzt regelbar, ihre Energie verstopft
das Stromnetz bereits jetzt für die Einspeisung vor allem aus
Windanlagen.

Die Bundesregierung will die Reaktoren bis zu 28 Jahre länger am
Netz lassen. Die Atomindustrie soll dafür einen Teil der entstehenden
Gewinne abgeben. Die Konzerne haben eine Finanzierungskonstruktion
vorgeschlagen, die eine Entscheidung für längere Laufzeiten im Falle
eines Regierungswechsels praktisch unumkehrbar machen würde. Doch
längere Laufzeiten bedeuten größere Gefahr: Nach einer Statistik des
Bundesumweltministeriums (BMU) vom Mai gibt es in älteren
Atomkraftwerken deutlich mehr sicherheitsrelevante Defekte.

67 Prozent der Deutschen wollen am bestehenden Atomausstieg
festhalten wird oder diesen sogar noch beschleunigen. Dies ist das
Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS-Emnid von Anfang Mai
im Auftrag von Greenpeace. "Eine Regierung muss dem Gemeinwohl
dienen. Stattdessen reißt die Bundesregierung mit ihrer sturen
Haltung in der Atomfrage wieder gesellschaftliche Konflikte auf",
sagt Riedl.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel.
0171-8891 096, oder Pressesprecherin Tina Loeffelbein, Tel. 0151-1672
0915. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618-376/-377. Internet:
www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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