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FZ: Ein wunderbarer wie verwunderlicher Erfolg Kommentar der "Fuldaer Zeitung" zur Lenas Sieg für Deutschland (Montagausgabe, 31. Mai 2010)

Geschrieben am 30-05-2010

Fulda (ots) - Erst verzauberte sie Deutschland - jetzt ganz
Europa: Lena Meyer-Landrut. Der Sieg der gerade erst 19-Jährigen beim
Eurovision Song Contest ist wunderbar wie verwunderlich zugleich:
Klar sind die Deutschen nun stolz auf "ihre" Lena, aber die
Hannoveranerin passt so gar nicht in das gewohnte Bild des Popstars.
RTL sucht Jahr für Jahr seinen "Superstar" - gefunden hat der
Privatsender in all seinen Castingjahren Sänger mit
durchschnittlichen Stimmen, aber dafür mit überdurchschnittlich viel
Schmutzgeschichten in der Schublade. So lässt sich eben schnell
Sendezeit füllen, und auch die anderen bunten Magazine des Senders
bedanken sich freundlich für so viel Material. Doch Stars findet man
so nicht. Dass nicht jede Castingshow diese Nebenkriegsschauplätze
braucht, hat Stefan Raab mit seinem Format "Unser Star für Oslo"
bewiesen, das Lena und den ersten Sieg beim europäischen Sängerstreit
seit 1982 hervorgebracht hat. Denn der gelernte Metzger hatte mit
seinem Konzept, das auf musikalische (!) Inhalte setzt, zahlreiche
Filetstücke gelockt. Und mit Lena eine Sängerin mit Star-Potenzial
entdeckt. Natürlich gab es Nörgler, die Lenas falschen englischen
Dialekt kritisierten. Doch diese Sprache, diese Stimme und das
unprätentiöse Auftreten der Abiturientin sind ein unschlagbares
Paket. Noch, denn nach dem Triumph von Oslo muss "lovely Lena", wie
sie am Samstag gleich mehrfach tituliert wurde, zeigen, dass sie mehr
kann. Ihr Debütalbum, das (natürlich) auf die 1 der deutschen Charts
schoss, zeigt aber das Potenzial der Hannoveranerin, die Männer wie
Frauen verzaubert. Da sind die Männer, die sich in die grazile Dame
verlieben. Da sind die Männer, die mit der sarkastischen Dame gerne
einige Biere trinken würden. Und da sind die Frauen, die sich wegen
Lenas Natürlichkeit schon immer so eine beste Freundin gewünscht
haben. Unbekümmert, kokett, schlagfertig: Das sind die Attribute, mit
denen Lena Meyer-Landrut beschrieben wird. Und diese Attribute sind
das Gegenbild zur letzten deutschen Siegerin Nicole. Dass man 2010
mit "Ein bisschen Frieden" nicht mehr gewinnen kann, war klar.
Dennoch hat es 28 Jahre gedauert, bis Deutschland es bei der
Europameisterschaft der Sänger wieder zum Sieg gebracht hat. Lange
haben die Deutschen gebraucht, um das Rezept zu finden, denn weder
piefige Schlager noch Ulk-Nummern à la Guildo Horn reichten für den
ganz großen Wurf - bis zum Lena-Faktor, der quer durch Europa ankam.
Neun Mal gab es am Samstagabend die Höchstwertung von zwölf Punkten -
und zwar aus Dänemark, Estland, Finnland, Spanien, der Slowakei,
Lettland, Norwegen, der Schweiz und Schweden. Lena Meyer-Landrut, die
sich mit ihrem Sieg unsterblich gemacht hat, ist aber nicht der
einzige Gewinner: Mentor Stefan Raab ist ein Sieger - auch wenn er
nicht für Text und Melodie von "Satellite" verantwortlich ist.
Spätestens nach dem Erfolg seiner Castingshow hat das TV-Lästermaul
seine seriöse Seite gezeigt und ist endgültig bei den Show-Granden
der Fernsehunterhaltung angekommen. Dass er mit dem Sieg und der
vierten Teilnahme den Titel "Mr. Grand Prix" von Urgestein Ralph
Siegel übernommen hat, ist sowieso klar. Weiterer Gewinner ist die
ARD - und das mehrfach. Der zuletzt totgesagte Song Contest ist
Gesprächsthema Nummer 1, die Einschaltquote war traumhaft: 14,69
Millionen sahen Lenas Sieg. Das war fast jeder zweite TV-Zuschauer am
Samstagabend. Und das sind fast doppelt so viele wie üblicherweise
bei "Wetten, dass ...?". Der Mut, mit Raab und Pro7
zusammenzuarbeiten, hat sich ausgezahlt. Dies sollte den Intendanten
und Entscheidern zeigen, dass es sich lohnt, innovative Wege zu
gehen. Und auch den Deutschen hat dieser Eurovison Song Contest
Freude bereitet. Nein, wir sind jetzt nicht alle Lena. Und nein, der
Erfolg von Oslo war kein (Früh-)Sommermärchen. Aber es war schön,
weil da ein Fräuleinwunder stand und einfach warm gelächelt hat. Weil
für einen Moment die Sorgen vergessen waren. Weil gewinnen schön ist.
Gekrönt werden kann dieses Jahr nur noch mit dem WM-Titel der
Fußballer.

Originaltext: Fuldaer Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79740
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79740.rss2

Pressekontakt:
Fuldaer Zeitung
Bernd Loskant
Telefon: 0661 280-445
Bernd.Loskant@fuldaerzeitung.de


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