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"Pro und Contra IGeL": Mediziner von Gesundheitsgewinn überzeugt / Repräsentative Mediziner-Umfrage: Deutsche Ärzte bieten immer mehr Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) an

Geschrieben am 28-05-2010

Koblenz (ots) - Ärztliche Leistungen, die Patienten selbst
bezahlen, sind eine wichtige Ergänzung zum Leistungsangebot der
Krankenkassen. Dieser Auffassung ist etwa ein Drittel aller Ärzte.
33,6 Prozent offerieren in ihrer Praxis sogar bis zu zehn
IGeL-Angebote. Weit mehr als die Hälfte der Befragten (64,8 Prozent)
ist davon überzeugt, dass diese Leistungen ihren Patienten
zusätzlichen Nutzen bringen. Das sehen viele Patienten offenbar
genauso. Trotz der privaten Kosten interessiert sich mehr als ein
Drittel (35,5 Prozent) für die IGeL-Angebote. So das Ergebnis des
monatlich erhobenen CompuGROUP GesundheitsMONITORs, einer
repräsentativen Umfrage unter 440 zufällig ausgewählten Hausärzten,
Kinderärzten und Gynäkologen der CompuGROUP Holding AG, der
Rhein-Zeitung und der Medical Tribune aus dem Mai.

Mediziner verkaufen Individuelle Gesundheitsleistungen aus
Überzeugung

Bietet eine Praxis Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) an,
werden aus Patienten zahlende Kunden. Manche konservativen
Standesvertreter der Ärzteschaft kritisieren diesen kommerziellen
Ansatz mit der Begründung, dass das mit der ärztlichen Berufung nicht
vereinbar sei. Diese Kritik können laut Umfrage viele Ärzte nicht
nachvollziehen. Mehr als sechs von zehn Ärzten (64,8 Prozent) halten
die zusätzlichen Leistungen für medizinisch sinnvoll und bekunden,
dass sie die individuellen Leistungen auch dann anbieten würden, wenn
ihre Arbeit als Kassenarzt angemessener bezahlt wäre. Nicht einmal
einer von zehn Befragten (8,6 Prozent) sieht IGeL-Angebote als ein
rein finanzielles Standbein, auf das er bei einer besseren
kassenärztlichen Vergütung verzichten würde.

Mehr IGeL, umfassendere Praxisangebote, mehr Gesundheit

Ihren Ruf als exotische 'Verkaufsschlager', die nur von wenigen
Patienten nachgefragt werden, haben die Individuellen
Gesundheitsleistungen schon lange verloren. In zahlreichen Praxen
liegen diese Leistungen als Erweiterung des Standardangebots
zunehmend im Trend. Mehr als ein Drittel der befragten Mediziner
(33,6 Prozent) hat sogar vier bis zehn IGeL-Angebote im Praxiskatalog
stehen, und 32,5 Prozent bieten ihren Patienten immerhin bis zu drei
der Selbstzahler-Leistungen an.

Dabei handelt es sich bei den IGeL-Untersuchungen oft um Befunde,
die andere Untersuchungen ergänzen wie die Ermittlung bestimmter
Werte. Fast ein Viertel der IGeL-freundlichen Ärzte (22,3 Prozent)
hat labormedizinische Wunschleistungen ins Praxisprogramm
aufgenommen. Gefragt sind IGeL auch im Bereich der Früherkennung.
17,4 Prozent der Befragten bieten Vorsorgeuntersuchungen an, die über
den gesetzlichen Leistungsumfang hinausgehen. Auch eine, wenn auch
geringere Rolle spielen mit 16,7 Prozent spezielle Untersuchungen und
Bescheinigungen auf Wunsch des Patienten (zum Beispiel Atteste für
Schulen oder Sportvereine oder bei Reiserücktritt). Mehr als jeder
siebte Arzt bietet besondere Ultraschalluntersuchungen (15,2 Prozent)
oder Impfungen (15 Prozent) an.

Ein Viertel bleibt skeptisch

Obwohl immer mehr Ärzte Individuelle Gesundheitsleistungen als
wichtigen Zusatzservice für ihre Patienten werten, gibt es nach wie
vor Mediziner, die IGeL bewusst nicht anbieten. Gut ein Viertel der
Befragten (26,6 Prozent) lehnt solche Angebote für die eigene Praxis
ab. Die Gründe für diese Skepsis sind unterschiedlich und hängen zum
Teil mit der fachlichen Ausrichtung zusammen. 36,8 Prozent davon
geben an, dass sich IGeL für sie einfach nicht lohnen. Fast vier von
zehn IGeL-Kritikern (38,3 Prozent) halten die zahlungspflichtigen
Angebote schlichtweg für unseriös. Knapp ein Viertel (24,1 Prozent)
wiederum spricht sich aus praktischen Gründen gegen einen eigenen
IGeL-Service aus und argumentiert, dass der Praxisalltag dafür
einfach keine Zeit lässt.

Patienten zahlen gerne für mehr Gesundheit

Für eine bessere Gesundheit nehmen viele Menschen offenbar auch
Kosten in Kauf. Deshalb teilen die meisten Patienten die Skepsis
mancher Ärzte zu den IGeL nicht. Weit mehr als ein Drittel der
befragten Mediziner (35,5 Prozent) gibt an, dass ihre Patienten auf
die zusätzlichen Angebote offen und interessiert reagieren. Nur jeder
Neunte (11,1 Prozent) beobachtet ein deutliches Misstrauen gegenüber
IGeL. Gut ein Viertel (26,1 Prozent) sagt aus, dass die Patienten
weder Pro noch Contra zeigen. Diese neutrale Einstellung ließe sich
mit etwas Überzeugungsarbeit sicher rasch zu einer positiven Haltung
verändern. Eine Aufgabe, die wohl mehr als jeder zweite Arzt gerne
übernehmen würde. Denn wie gesagt: Laut Umfrage geht es weit mehr als
der Hälfte der Befragten (64,8 Prozent) nicht um Kommerz, sondern um
den gesundheitlichen Nutzen.

Der CompuGROUP GesundheitsMONITOR:

Der CompuGROUP GesundheitsMONITOR ist eine gemeinsame Initiative
der CompuGROUP Holding AG, der Medical Tribune sowie der
Rhein-Zeitung. Monatlich werden repräsentative Umfragen unter 440
Allgemeinmedizinern, Internisten, Kinderärzten und Gynäkologen zu
aktuellen Fragestellungen im Gesundheitssystem durchgeführt. Grafiken
zum Download und kostenlosem Abdruck / Veröffentlichung sowie
Informationen zur repräsentativen Umfrage finden Sie unter
www.cg-gesundheitsmonitor.de

Über CompuGROUP:

CompuGROUP ist eines der führenden eHealth-Unternehmen weltweit.
Seine Softwareprodukte zur Unterstützung aller ärztlichen und
organisatorischen Tätigkeiten in Arztpraxen und Krankenhäusern, seine
Informationsdienstleistungen für alle Beteiligten im Gesundheitswesen
und seine webbasierten persönlichen Gesundheitsakten dienen einem
sichereren und effizienteren Gesundheitswesen. Grundlage der
CompuGROUP Leistungen ist die einzigartige Kundenbasis von etwa
360.000 Ärzten, Zahnärzten, Krankenhäusern und Netzen sowie sonstigen
Leistungserbringern. CompuGROUP ist das eHealth-Unternehmen mit einer
der weltweit größten Reichweiten unter Leistungserbringern. Das
Unternehmen ist in 14 europäischen Ländern und in Malaysia, Saudi
Arabien, Südafrika und in den USA tätig und beschäftigt derzeit rund
2.800 Mitarbeiter. Mehr unter www.compugroup.com

Über Medical Tribune:

Seit über 40 Jahren gehört die Medical Tribune zu den
meistgelesenen Fachtiteln für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte.
Die beliebte Wochenzeitung bietet eine attraktive Mischung
praxisrelevanter Themen aus Medizin, Gesundheits- und Berufspolitik
sowie fachspezifische Wirtschaftsfragen. In einzigartiger Weise
verwirklicht Medical Tribune vielseitige Fortbildung, persönliche
Beratung und Lesefreude in einem Zeitungskonzept. Die
Erfolgsgeschichte der Medical Tribune wird seit Jahrzehnten von der
unabhängigen Leserschaftsuntersuchung (LA-MED) dokumentiert. Mehr
unter www.medical-tribune.de

Über Rhein-Zeitung:

Das Verbreitungsgebiet der Rhein-Zeitung verbindet die
Ballungsräume Köln-Bonn und das Rhein-Main-Gebiet. Im Zentrum liegt
die wirtschaftsstarke Region um Koblenz. Mit einer Auflage von rund
224.000 Exemplaren und 17 Lokalausgaben zählt die Rhein-Zeitung ca.
640.000 Leser. Mehr unter www.rhein-zeitung.de

Originaltext: CompuGROUP Holding AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14776
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_14776.rss2
ISIN: DE0005437305

Pressekontakt:
CompuGROUP Holding AG
Barbara Zörner
Telefon: +49 (261) 80 00 1293
Telefax: +49 (261) 80 00 1292
E-Mail: presse@compugroup.com


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