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Lausitzer Rundschau: Fragwürdige Geschäfte Gunther von Hagens steigt in Leichenpräparate-Verkauf ein

Geschrieben am 27-05-2010

Cottbus (ots) - Der nächste Streich des Gunther von Hagens dürfte
die Gegner seiner Ausstellung von Menschen- und Tierplastinaten noch
mehr aufbringen. Und das völlig zu Recht. Denn ab heute beginnt der
umstrittene Leichenpräparator mit dem Verkauf dieser Plastinate, ab
August soll er per Internet sogar weltweit laufen. Geschäftstüchtig
hat der Anatom eine breite Angebotspalette erstellt: Die
Körperscheibe eines Küken kostet 250Euro, der Querschnitt aus
einer Raucherlunge 3600Euro, die Kopfscheibe eines Elefanten
24300Euro. Auch Nicht-Fachleute mit dem nötigen
Kleingeld können zugreifen, um mit der exotischen Ware anzustellen,
was sie wollen. Körperausschnitte von Menschen und geschützten Tieren
bekommen sie zwar nicht im Original, gern aber als Kopie, in Farbe
und Kontur sogar noch schick aufgepeppt. Der vom Präparator immer
wieder postulierte hehre Anspruch, die Körperscheiben nur der Lehre
und Forschung zur Verfügung zu stellen, löst sich damit in
Wohlgefallen auf. Die am Donnerstag wenig überzeugend vorgestellte
Neukonzeption des Plastinariums als ein anatomisches Kompetenzzentrum
beschönigt diesen Umstand nur. Von Hagens muss sich den Vorwurf
gefallen lassen, sich kalt kalkulierend lediglich ein neues
Geschäftsfeld erschließen zu wollen und dabei einen Ausverkauf auch
des letzten Restes menschlicher Würde in Kauf zu nehmen. Dazu passen
die neuen Plastinate seiner nach eineinhalbjähriger Pause wieder
eröffneten Ausstellung, darunter ein Paar beim Sex. Welchen Wert für
Lehre und Forschung hat eine derartige Darstellung hart am Rand der
Pornografie? Bedauerlich sind die Reaktionen der Bürgermeister von
Guben und Gubin auf von Hagens neues Verkaufskonzept. Beide loben den
Visionär, der unbeirrt seinen Weg gehe. Das mag sogar stimmen, aber
nicht jede Vision ist begrüßenswert. Die Reaktion des
brandenburgischen Bildungsministers Holger Rupprecht (SPD) bleibt
hingegen noch abzuwarten. Im Jahr 2006 mochten es viele noch für
überzogen und kritikwürdig halten, dass er Schulkassen den Besuch der
Ausstellung in Guben verboten hat. Aus heutiger Sicht erscheint das
Verbot mehr als gerechtfertigt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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