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Neues Deutschland: Den Tiger reiten

Geschrieben am 20-05-2010

Berlin (ots) - Die nordrhein-westfälische SPD ist nicht gerade als
Hort linker Sozialdemokraten oder Reformmotor bekannt. Ihre alten
Kämpen wie der frühere Fraktionschef und Sozialminister Friedhelm
Farth〜mann, der schon den 1995 von Johannes Rau begonnenen
»Tanz mit den Grünen« schwer erträglich fand, häkeln eifrig an der
konservativen Kampagne mit, in NRW drohe eine kommunistische
Machtübernahme. Dabei ist selbst bei der jetzigen SPD-Chefin
fraglich, ob sie mit der rot-grün-roten »Sondierung« mehr als eine
Legitimation erreichen will, von eigenen Versprechen im Wahlkampf
Abstand zu nehmen, diese einem Bündnis mit der FDP oder der CDU zu
opfern. Ihr Gesprächsprolog, sie wolle »die Demokratiefestigkeit der
Linkspartei« testen, ist so schroff und anmaßend formuliert, dass das
»Durchgefallen« schon leise mitklingt. Dass sie die LINKE nicht für
regierungsfähig hält, hat Hannelore Kraft nicht korrigiert, sondern
mit der Demokratie-Frage eins draufgesetzt. Für die LINKE mag es
unausweichlich gewesen sein, solche Einschätzung nicht durch den
Konter genährt zu haben, bei der jetzigen NRW-SPD sei ohnehin nichts
anderes als Opposition denkbar. Doch dürfte sie am Ende erleichtert
sein, wenn diese Aufgabe bleibt. Dass sie der SPD mit 5,6 Prozent
auch nur das abhandeln könnte, was in Berlin mit 16 und in
Brandenburg mit 27 Prozent immerhin möglich war, wäre naiv zu
glauben. Den Tiger zu reiten, braucht es Kraft - und die ist im
ersten Anlauf noch zu schwach.

Originaltext: Neues Deutschland
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Neues Deutschland
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