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Zahl des Monats: 42 Cent / Staat kassiert oft mehr als Hersteller bekommen

Geschrieben am 20-05-2010

Berlin (ots) - Man mag es kaum glauben: Es gibt einen Festbetrag
für ein Arzneimittel, der auf der Ebene des einheitlichen
Abgabepreises des pharmazeutischen Unternehmers (ApU) lediglich 42
Cent beträgt. Und das ist der ApU einer Packung mit 10 Tabletten mit
dem Wirkstoff Doxycyclin. Dieses hoch wirksame Antibiotikum wird
gegen eine Vielzahl bakterieller Infektionen eingesetzt. Der
Apothekenverkaufspreis (AVP) dieses Präparats beläuft sich auf 10,22
Euro. Wegen des intensiven Preiswettbewerbs im Generikamarkt bringen
mehrere Hersteller es jedoch sogar für 38 Cent auf den Markt, wodurch
sich der AVP auf 10,17 Euro reduziert.

Die hohe Differenz zwischen dem ApU und dem AVP ist einerseits der
seit 2004 geltenden Arzneimittelpreisverordnung, die die
Apothekenspannen für rezeptpflichtige Arzneimittel neu geregelt hat,
und andererseits der Belegung der Arzneimittel mit dem vollen
Mehrwertsteuersatz geschuldet. Die Apotheke erhält für die Abgabe
dieser Präparate jetzt einen variablen Apothekenzuschlag von 3
Prozent auf ihren Einkaufspreis zuzüglich eines Fixums von 8,10 Euro.
Dieser "Kombi-Zuschlag", der für die Apotheken bei seiner Einführung
einkommensneutral war, hat den früheren Apothekenzuschlag abgelöst,
der allein vom Preis des Arzneimittels abhängig war. Diese
Neustrukturierung entlastet die Krankenkassen im Hochpreissegment
ganz erheblich. Die Kehrseite der Medaille: Der AVP preisgünstiger
Medikamente hat zur Kompensation der Einnahmeeinbußen der Apotheken
bei den hochpreisigen Arzneimitteln einen Riesensatz nach oben
gemacht.

Im Doxycyclin-Beispiel errechnet sich der AVP wie folgt: Wenn der
Hersteller die Packung mit 10 Tabletten zum "Festbetrags-ApU" von 42
Cent abgibt, kauft die Apotheke sie für 48 Cent ein
(Großhandelszuschlag: 6 Cent). Die Apothekenspanne schlägt mit
insgesamt 8,11 Euro zu Buche. Der Fiskus verlangt 19 Prozent (1,63
Euro) Mehrwertsteuer. Er kassiert damit fast viermal so viel wie der
Hersteller für sein Produkt erlöst.

Auf den AVP von 10,22 Euro erhalten die Krankenkassen von den
Apotheken kraft Gesetzes einen Abschlag, der derzeit 2,30 Euro
beträgt. Unter dem Strich zahlen die Krankenkassen für die
10er-Packung Doxycyclin, die der Hersteller für 42 Cent in Verkehr
gebracht hat, also 7,92 Euro.

Das entspricht einem Wertschöpfungsfaktor von immerhin 18,86.

http://progenerika.de/de/publik/zahl/2010-05.html

Originaltext: Pro Generika e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2

Pressekontakt:
Thomas Porstner, Tel: 030-81616090, E-Mail: info@progenerika.de


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