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Mitteldeutsche Zeitung: Streitkräfte Der Bundeswehr fehlen Psychiater zur Betreuung traumatisierter Soldaten

Geschrieben am 19-05-2010

Halle (ots) - Obwohl die Zahl der durch den Afghanistan-Einsatz
traumatisierten deutschen Soldaten ständig steigt, fehlt es bei der
Bundeswehr nach wie vor an Psychiatern und Psychotherapeuten. Das
geht der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"
(Donnerstag-Ausgabe) zufolge aus einem Bericht des
Verteidigungsministeriums an den Verteidigungsausschuss des
Bundestages hervor, der der Zeitung vorliegt. So sind von 42
Dienstposten in diesem Bereich derzeit lediglich 24 besetzt - also
nur gut die Hälfte. Dabei wuchs die Zahl der Fälle von Soldaten mit
Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) laut Bericht von 121 im
Jahr 2005 auf 446 im Jahr 2009. Geradezu explodiert ist die Zahl
jener, die nach einem Auslandseinsatz eine dreiwöchige Präventiv-Kur
absolvieren. Lag sie 2005 noch bei 100, so schnellte sie im Jahr 2009
auf 1441 Fälle hoch. Derartige Kuren finden statt, wenn Hinweise auf
psychische Probleme vorliegen oder der Betroffene das Gefühl hat, sie
täte ihm gut.

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,
Rainer Arnold, forderte in der "Mitteldeutschen Zeitung", das
Ministerium müsse hier "in die Puschen" kommen. Allerdings sei es
objektiv schwierig, Fachpersonal zu gewinnen. Er verwies auf den
laufenden Aufbau eines eigenen PTBS-Zentrums auf Initiative des
Parlaments. Die grüne Verteidigungsexpertin Agnes Malczak
kritisierte: "Es fehlen immer noch Psychiater und Psychotherapeuten."
Zwar sei das Problem mit den Posttraumatischen Belastungsstörungen
von der Bundeswehr prinzipiell erkannt. "Dennoch ist das medizinische
Angebot unzureichend." Außerdem gebe es vermutlich viele unentdeckte
Fälle. Der Bundeswehr-Psychiater Peter Zimmermann hatte erst kürzlich
erklärt, das Problem verschärfe sich durch die Kampfhandlungen in
Nordafghanistan und den mangelnden Rückhalt für die Truppe in der
Bevölkerung.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300


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