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WAZ: Wahl in Nordrhein-Westfalen - Es geht auch um Berlin. Kommentar von Ulrich Reitz

Geschrieben am 07-05-2010

Essen (ots) - Die nordrhein-westfälischen Wähler entscheiden an
diesem Sonntag nicht nur über die Macht am Rhein. Sondern auch über
die Macht an der Spree. Im Klartext: Verliert Schwarz-Gelb in
Düsseldorf, ist auch Schwarz-Gelb in Berlin am Ende.

Ohne die Stimmen von Nordrhein-Westfalen hätten Angela Merkel und
Guido Westerwelle im Bundesrat keine Mehrheit mehr. Dies hätte sehr
praktische Folgen: Wesentliche Entscheidungen könnten die Partner
nicht mehr durchsetzen. In der Gesundheitspolitik müsste sie von
ihrer Kopfpauschalen-Lösung lassen, die Verlängerung der Laufzeit von
Atomkraftwerken wäre de facto nicht durchsetzbar und eine
Steuerreform mit niedrigeren Tarifen ebenso.

Der Hauptverlierer wären die Liberalen. Ganz gleich, ob in
Düsseldorf Rot-Grün, Rot-Schwarz, Schwarz-Grün oder Rot-Rot-Grün
regieren - jede dieser Konstellationen würde in Berlin zu einer
faktischen Großen Koalition führen. Merkel hätte Westerwelle am
Kabinettstisch, aber ihre Mehrheiten müsste sie sich mit Steinmeier
organisieren. Eine absurde Lage. Wie lange unter diesen Bedingungen
Schwarz-Gelb überhaupt regieren könnte, stünde in den Sternen. Dass
es bei einem solchen Wahlausgang in Düsseldorf sehr schnell zu einer
Führungsdebatte in der FDP käme, kann als gewiss gelten. In
Düsseldorf geht es nicht nur um Rüttgers und Pinkwart, sondern auch
um Westerwelle. Merkel hingegen könnte mit einem anderen Partner
politisch überleben. Vor einer unangenehmen Diskussion um den
CDU-Vorsitz wäre aber auch sie nicht mehr sicher.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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