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DJV lehnt einseitige Forderungen nach Wald vor Wild ab / Jäger regen gemeinsames Vorgehen mit BfN und der Forstwirtschaft an

Geschrieben am 06-05-2010

Bonn (ots) - In einem Pressegespräch wurde am 5. Mai in Berlin das
Gutachten "Der Wald-Wild-Konflikt - Analyse und Lösungsansätze vor
dem Hintergrund rechtlicher, ökologischer und ökonomischer
Zusammenhänge" vorgestellt. Die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße
Waldwirtschaft (ANW), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der
Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) hatten das Gutachten bei der
Universität Göttingen und der Technischen Universität München in
Auftrag gegeben. Die Studie sollte "eine sachliche Analyse der
Verbisssituation in deutschen Wäldern liefern und damit die Grundlage
für einen konsequenten Weg zur Lösung des Wald-Wild-Konflikts
bilden".

Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) zeigt sich darüber verärgert
und erstaunt, dass die Hauptadressaten - nämlich die Jäger - nicht im
Vorfeld eingebunden worden sind. "Hier ist am Reißbrett etwas
ausgeknobelt worden, das mit den Jägern, die es in die Praxis
umsetzen sollen, mit keiner Silbe abgestimmt wurde", so Helmut
Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen und
zuständig im DJV-Präsidium für Forstpolitik. Unverständnis herrscht
auf Seiten des DJV auch über viele einseitige Schlussfolgerungen und
Lösungsansätze des Gutachtens. Jäger sehen sich als Vertragspartner
der Grundeigentümer und nicht als Dienstleister oder
Erfüllungsgehilfen für waldbauliche Prioritätensetzungen. Im Rahmen
der bisher bestehenden gesetzlichen Regelungen ist aus Sicht des DJV
eine Eindämmung von Wildschäden regional umsetzbar.

Andere Aspekte, die zu Wildschaden im Wald führen können, wie die
Beeinträchtigung der natürlichen Aktivitätsmuster des Wildes durch
Lebensraumzerschneidung, Beunruhigung durch Waldbesucher,
schneereiche Winter, das jahreszeitlich stark wechselnde
Äsungsangebot in der Agrarlandschaft müssen neben der Höhe der
Wildbestände in die Gesamtbetrachtung mit einbezogen werden.

Auch die vom DFWR, BfN und ANW sowie vom Naturschutzbund
angeprangerte Verschwendung von öffentlichen Geldern für Einzäunungen
stellt insbesondere an den Naturschutz viele Fragen. In erheblichem
Maße werden innerhalb von Schutzgebieten und Nationalparken jagdliche
Einschränkungen bzw. Jagdverbote in sogenannten Kernzonen
ausgesprochen, so dass dann in der Peripherie entsprechende
Wildschäden auftreten. Gleichzeitig wird aber jetzt von den Jägern
gefordert, die Abschussquoten zu erhöhen. Diskrepanzen, die aus Sicht
des DJV nicht unter einen Hut zu bringen sind.

Dammann-Tamke sieht das Hauptproblem von Wildschäden im Wald in
erster Linie durch unterschiedliche Interessenslagen bedingt. Er
pocht insbesondere auf den Schutz des Eigentums. Sowohl das Jagdrecht
als auch das Eigentum an Waldflächen darf durch Vorgaben einer wie
auch immer gearteten Forstpolitik nicht unterlaufen werden. Ein
Waldeigentümer muss sich frei für die Entwicklung auf seinem Besitz
sowohl im forstlichen als auch im jagdlichen Bereich entscheiden
können, solange angrenzende Revierinhaber oder Waldbesitzer nicht
beeinträchtigt werden.

Klarer Grundsatz des DJV ist und bleibt, dass nur eine
Lebensgemeinschaft unter dem Motto "Wald und Wild" den
unterschiedlichsten Anforderungen und Zielkonflikten entgegen kommen
kann. Einseitige Eingriffe in das Ökosystem Wald auf Kosten der
biologischen Vielfalt darf es nicht geben. Der DJV bietet allen
beteiligten Verbänden an, konstruktiv und sachlich mit der Thematik
umzugehen, die Ergebnisse des Gutachtens zu diskutieren und auch die
vorhandenen Positivbeispiele, die es für einen naturnahen Waldumbau
und darauf abgestimmtes Wildtiermanagement gibt, zu thematisieren.
Einigkeit besteht darin, dass Probleme vor Ort revierbezogen
diskutiert werden müssen. Ein runder Tisch zur sachgerechten
Diskussion ist zielführender, als öffentliche Gutachten mit
einseitigen Schuldzuweisungen.

Originaltext: Deutscher Jagdschutz-Verband e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54673
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54673.rss2

Pressekontakt:
Torsten Reinwald
Pressesprecher
Deutscher Jagdschutz-Verband e. V.
Johannes-Henry-Str. 26
53113 Bonn
Tel.: 0228 - 94 906 20
Fax : 0228 - 94 906 25

E-Mail : pressestelle@Jagdschutzverband.de


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