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Der Tagesspiegel: Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Schwesig: Auch die Opfer gehören an den Runden Tisch

Geschrieben am 05-05-2010

Berlin (ots) - Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Manuela
Schwesig (SPD) hat gefordert, dass am Runden Tisch gegen sexuellen
Kindesmissbrauch auch die Opfer selbst gehört werden. Es sei wichtig,
"dass nicht immer nur andere für die Opfer sprechen, sondern dass sie
auch für sich selbst sprechen können", sagte die stellvertretende
SPD-Bundesvorsitzende, die dem Gremium angehört, dem Berliner
"Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe). In dieser Frage müsse der Runde
Tisch "noch einmal umdenken". Sie finde es "sehr schwierig, dass wir
dort nicht einen einzigen Betroffenen gehört haben. Wir sprechen alle
sicherlich mit gutem Willen für die Opfer, aber ihnen ist es vor
allem wichtig, dass sie nicht immer fremdbestimmt sind, sondern dass
sie direkt gehört werden", sagte Schwesig. Betroffene sollten auch in
den Arbeitsgruppen zu Wort kommen. Der Runde Tisch hatte erstmals am
23. April getagt. Die SPD-Politikerin, die auch Vorsitzende der
Konferenz der Jugend- und Familienminister ist, wies den Vorwurf
zurück, Opfer sexuellen Missbrauchs in DDR-Kinderheimen und
Jugendwerkhöfen würden am Runden Tisch keine Rolle spielen, weil sie
dort praktisch nicht vertreten seien. "Wir haben uns am Runden Tisch
darauf verständigt, dass das Thema des sexuellen Missbrauchs in
DDR-Kinderheimen in dieses Gremium gehört", sagte sie. Darauf habe
sie sich bereits im Vorfeld mit den Familien- und Sozialministern der
neuen Länder geeinigt. "Wir wollen nicht, dass es extra einen ,Runden
Tisch DDR' gibt. Jedes Opfer hat das gleiche Recht auf Aufarbeitung,
auf Unterstützung und eventuell Entschädigung." In
Mecklenburg-Vorpommern seien bislang 42 Fälle sexuellen Missbrauchs
in DDR-Kinderheimen bekannt geworden, sagte Schwesig. Den meisten
Betroffenen gehe es nicht vorrangig um Entschädigung für erlittenes
Unrecht. Ihnen sei wichtig, eine Anlaufstelle zu haben, "wo sie
gehört werden und wo sie Zuwendung bekommen". Es sei "eine große
Aufgabe, eine gesellschaftliche Haltung zu diesem Thema zu
entwickeln, die klar macht, dass Schuld und Scham nicht bei den
Opfern liegt, sondern dass Schuld und Scham bei den Tätern liegen
muss", sagte die Ministerin.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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