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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Griechenland und die europäische Finanzkrise Purer Eigennutz WOLFGANG MULKE

Geschrieben am 04-05-2010

Bielefeld (ots) - Banken verteilen in der Regel keine Geschenke.
Das ist auch bei den jetzt zugesagten Hilfen für Griechenland nicht
der Fall. Hinter den Zusagen, an den Kreditlinien für die Hellenen
festzuhalten und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beim
Auftreiben des Geldes für die Nothilfe zu helfen, steht reichlich
Eigennutz. Das belegt allein schon das von Josef Ackermann gewählte
Bild vom brennenden Haus, das nun gelöscht werden muss. Bis auf die
Grundmauern zerstört, würden die deutschen Banken und Versicherungen
viel mehr verlieren. Denn wenn die Griechen richtig Pleite gehen,
bekommen die Banken für deren Anleihen nur noch einen Bruchteil des
heutigen Wertes. Dieser Verlust wäre deutlich höher als die nun in
Aussicht gestellte Unterstützung, die nichts anderes als ein Kredit
ist, der zurückgezahlt werden soll. Offenkundig sieht die
Finanzwirtschaft auch keinen anderen Ausweg mehr, als gutes Geld dem
schlechten hinterher zu werfen. Das zeigt die Brisanz, die in der
aktuellen Entwicklung steckt. Noch größer als die Sorge um
Griechenland ist die um die Folgen eines Flächenbrands. Die Reihe der
Horrorthriller würde um den Film Finanzkrise II erweitert, mit
rekordverdächtigen Kosten und unabsehbaren Folgen für die Zuschauer.
Diese Gefahr ist längst noch nicht gebannt. Von einer echten
Beteiligung der Verursacher der letzten Krisen an der Beseitigung
ihrer Nachwirkungen kann also nicht die Rede sein. Das schmeckt
vielen Bürgern gar nicht. Doch so traurig es ist, so falsch wäre
momentan eine andere Haltung. Jetzt geht es um die Rettung des Großen
und Ganzen, des Euroraumes und am Ende auch um die Spargroschen der
Europäer. Wenn das erledigt ist, kommt die Zeit für durchdachte
Konsequenzen. Dann müssen die Banken mit deutlich höheren Beiträgen
zur Beseitigung der Brandschäden herangezogen werden.

Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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