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Rheinische Post: Der Sündenfall der EZB Von Antje Höning

Geschrieben am 03-05-2010

Düsseldorf (ots) - Die Europäische Zentralbank (EZB) meint es gut.
Um den Kraftakt der Griechen und der sie rettenden Länder zu
begleiten, änderten die Währungshüter gestern auf dramatische Weise
die Spielregeln für den Geldverleih. Sie akzeptieren von nun an auch
griechische Staatsanleihen als Sicherheiten, die von Rating-Agenturen
als Schrott-Papiere eingestuft werden. Damit will die EZB Athen aus
den Klauen der Agenturen befreien, die ihre Bonitäts-Noten für
Griechenland immer weiter gesenkt und es damit an den Rand der Pleite
getrieben hatten. Von nun an ignoriert die EZB diese Noten bei
griechischen Anleihen und erleichtert privaten Banken so den Kauf.
Doch der Preis, den die Zentralbank für diese Hilfe zahlt, ist hoch -
zu hoch: Sie riskiert damit den Verlust ihrer Glaubwürdigkeit, noch
vor kurzem hatte ihr Präsident Trichet Ausnahmen für einzelne Länder
abgelehnt. Und sie riskiert damit den Verlust ihrer Unabhängigkeit.
Die Europäische Zentralbank ist der Preisniveau-Stabilität
verpflichtet und hat sich um Wirtschaftspolitik nicht zu kümmern. Das
hat den Euro über Jahre stabiler gemacht, als es die Mark je war.
Daher ist auch das Gerede, wonach die Staatsverschuldung an sich die
Inflation treibe, nur Panikmache. Doch wenn die Zentralbank sich nun
plötzlich von der Politik als Hilfskraft einspannen lässt, schwächt
sie den Euro. Das ist gefährlich.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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