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Lausitzer Rundschau: Verbohrt Ölkatastrophe am Golf von Mexiko bedroht Küstenregionen

Geschrieben am 02-05-2010

Cottbus (ots) - Es sieht nicht gut aus für die Strände am Golf von
Mexiko. Und jeder, der schon mal dort war, weiß, dass unersetzliche
Naturschönheiten und eine einzigartige Tierwelt in Gefahr geraten.
Die Katastrophe, die selbst unter Einsatz aller Mittel nicht
vollständig zu vermeiden sein wird, hat in den USA plötzlich einen
scheinbar längst entschiedenen Streit wiederbelebt. Unter dem
Eindruck der explodierenden Ölpreise wurde der Ruf nach zusätzlichen
Bohrinseln weit draußen im Meer überaus populär und Teil der
Wahlkämpfe der vergangenen Jahre. Die damit verbundenen Risiken, so
der nur noch gelegentlich vorgebrachte Zusatz, seien inzwischen
technisch immer besser beherrschbar. Jetzt ist man eines Besseren
belehrt worden und die größten Befürworter des uneingeschränkten
Bohrens sind auf Tauchstation gegangen. Tatsächlich gab es auch in
den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Zwischenfällen, die deutlich
machten, dass die scheinbar so ausgefeilte Maschinerie versagen
konnte. Da war die Schlussfolgerung naheliegend, dass unter
bestimmten Umständen auch der größte anzunehmende Unfall der
Industrie auftreten könnte - das unkontrollierbare Ausströmen großer
Mengen von Rohöl in das Meer. Den bedrohten Küstenregionen bleibt
jetzt nur die Hoffnung, dass in aller Hast doch noch eine Lösung
gefunden wird, die das scheinbar undenkbare Versagen der
Verschlussmechanismen am Bohrloch wieder gut macht. Denn es gibt
derzeit keine erprobte, schnell anwendbare Technologie. Damit
offenbart sich in dem Desaster vom Golf erneut die Unfähigkeit der
großen Konzerne wie auch der Regierungen, mit den Risiken umzugehen,
die sie zulassen. Insofern sind die Nachrichten auch ein Warnsignal
für alle, die andernorts und in Bezug auf andere Techniken den
Eindruck vermitteln, es werde schon nicht passieren, was nicht
passieren darf, dennoch aber theoretisch geschehen könnte. So gesehen
sollte das große Unglück, das vor der Mississippi-Mündung seinen Lauf
nimmt und bislang schon elf Menschenleben forderte, ein Lehrstück
sein für jeden, der beispielsweise mit entscheidet über die Zukunft
der Nutzung der Kerntechnologie. Auch dabei muss bedacht werden, dass
jede noch so ausgeklügelte Sicherheitsarchitektur ihre Lücken hat und
der schlimmste anzunehmende Unfall trotz aller Vorsicht Wirklichkeit
werden kann. Die politische Entscheidung zum Einsatz umstrittener
Technik muss ehrlicherweise alle Risiken in Kauf nehmen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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