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Philologenverband warnt vor den Konsequenzen eines neuen Schulkrieges / Meidinger: Dem Bildungsföderalismus droht eine Verfassungskrise Bürger wollen konkrete Verbesserungen und nicht einen neuen Schu

Geschrieben am 30-04-2010

Berlin (ots) - Im Hinblick auf die Ankündigungen von SPD, Grünen
und der Linken, im Falle eines Wahlsieges in Nordrhein-Westfalen
weitreichende schulstrukturelle Änderungen durchzusetzen sowie
Gymnasien und Realschulen massiv zu verkürzen bzw. abzuschaffen,
warnte der DPhV-Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger vor den
Konsequenzen eines Schulkrieges.

"Einerseits zeigen alle Meinungsumfragen, dass die zwangsweise
Durchsetzung einer Gemeinschaftsschule bzw. einer längeren
Grundschulzeit nicht mehrheits- geschweige denn konsensfähig ist.
Auf der anderen Seite sind immer mehr Eltern zunehmend enttäuscht und
verbittert darüber, dass Bildungspolitik in vielen Ländern zum
Experimentierfeld unausgegorener Strukturreformen degradiert wird,
während echte Verbesserungen wie die Verminderung des
Unterrichtsausfalls und die Verkleinerung von Klassen ausbleiben.
Anstatt Hunderte von Millionen Euro in qualitätsmindernde
Strukturreformen zu stecken, sollte endlich die Situation konkret vor
Ort deutlich verbessert werden und zwar an allen Schularten und
Schulen!", so der Verbandsvorsitzende.

Meidinger verwies darauf, dass die Bildungspolitik zum
parteipolitischen Kampfplatz geworden sei und nach Landtagswahlen
jede Koalition eigene Schulmodelle stricke. Dadurch nähmen die
Unübersichtlichkeit und Verschiedenartigkeit der Schulsysteme in den
Bundesländern immer mehr zu. Umzüge von Familien mit schulpflichtigen
Kindern zwischen den Bundesländern würden so immer schwieriger.

"Bereits jetzt gibt es eine große Bevölkerungsmehrheit, die die
Zuständigkeit für die Schulen lieber beim Bunde angesiedelt sehen
würde, wie eine Allensbach-Umfrage vor einem Monat gezeigt hat. Bei
einer weiteren Zersplitterung der Schullandschaft in Deutschland bei
gleichzeitiger zwangsweiser Durchsetzung von Schulreformen in
einzelnen Ländern droht dem Bildungsföderalismus mit Sicherheit eine
Verfassungskrise, zumal die Zuständigkeit für Bildung mittlerweile
die einzige verbliebene gesetzliche Kernkompetenz der Länder
darstellt", betonte er.

Meidinger nannte es eine Illusion zu glauben, der Staat könne mit
seinen Mitteln gegen den erbitterten Widerstand eines großen Teils
der Bevölkerung Schulreformen durchsetzen und zum Erfolg führen:
"Wenn das staatliche Schulsystem nicht mehr akzeptiert wird, dann
werden viele Eltern auf private Schulen ausweichen, wie sich im
angelsächsischen Raum, aber auch in Hamburg und Brandenburg
beobachten lässt! Nicht mehr, sondern weniger Bildungsgerechtigkeit
ist die Folge, wie PISA zeigt!"

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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