(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Keine griechische Spezialität Der Streit um die Finanzhilfe für Athen

Geschrieben am 26-04-2010

Cottbus (ots) - Über Griechenland ist hierzulande eine fast
chauvinistische Diskussion hereingebrochen: Die faulen Griechen,
unser schönes Erspartes, wir wollen die D-Mark wiederhaben, und so
weiter. Aber was ist mit den faulen Deutschen, die gerade ihr
Haushaltsdefizit um 80 Milliarden Euro erhöht haben, den Italienern,
Spaniern und Franzosen? Über die eigenen Verhältnisse leben,
Wahlkampfwohltaten verteilen, all das ist doch kein Athener
Spezialgericht, sondern europäischer Einheitsbrei, der schon in jeder
kleinen Kommune seit Jahren serviert wird, erst recht in Staaten.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Und diese Verschuldung korrespondiert
seit ebenso vielen Jahren mit überschüssigem Kapital - wieso ist es
eigentlich so viel? -, das dringend Anlagemöglichkeiten sucht, und
dafür Banken findet, die weder Grenzen noch Skrupel kennen. Zur Not
setzen sie gegen Länder. Selbst nach der Finanzkrise wurde über
Eindämmungen nur geredet, es wurde nichts beschlossen. Nun ist das
Kind in die Ägäis gefallen, denn die Griechenlandkrise ist
systemischer als viele denken. Augen zu und durch, anders geht es
kaum, wieder einmal. Man sollte nicht auf die Parteien sauer sein,
die jetzt einen Teil unseres Vermögens aufs Spiel setzen, um das
Ganze zu retten. Man sollte auf die sauer sein, die zulassen, dass
sich das permanent wiederholen kann. Ein Fass ohne Boden ist die
Griechenlandhilfe nur, wenn nicht endlich europaweit wirksame
Schuldenbremsen eingezogen werden, so wie sie Deutschland neuerdings
hat. Gepaart mit einer ebenso wirksamen Spekulationsbremse wie etwa
einer Finanztransaktionssteuer. Wir warten.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

264760

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Wahres Christentum Der Streit um Kruzifixe an öffentlichen Schulen Cottbus (ots) - Man soll sich nicht täuschen lassen. Bei der Auseinandersetzung um die Ernennung der türkischstämmigen Aygül Özkan zur niedersächsischen Sozialministerin geht es nicht um Kruzifixe in Schulen. Dass die junge Frau Probleme haben könnte mit diesem Zeichen des Christentums in einem öffentlichen Gebäude, war naheliegend. Sie liegt mit ihrer Meinungsäußerung dennoch nicht allzu weit entfernt von der Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts, das das Kreuz in den Schulen grundsätzlich infrage stellte. Tatsächlich also geht mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Hamburger Scherbenhaufen Der HSV nach der Trennung von Trainer Bruno Labbadia Cottbus (ots) - Der Hamburger SV ist nicht zu beneiden. Am Donnerstag geht der Traditionsclub in sein bislang wichtigste Spiel dieser Fußballsaison. Im Europa-League-Rückspiel beim FC Fulham will sich der HSV den Traum erfüllen und ins Finale einziehen, das im eigenen Stadion ausgetragen wird. Dass kurz vor so einem Spiel Trainer Bruno Labbadia entlassen wird, lässt nur einen Schluss zu: Die Not ist groß! Weil die Bundesliga-Serie nicht erst seit dem 1:5 am Sonntag in Hoffenheim enttäuschend verläuft, ist dieses Finale die einzige mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) wirbt für Gesundheitsprämie Düsseldorf (ots) - NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich für die Einführung der umstrittenen Gesundheitsprämie ausgesprochen. "Wir müssen darüber nachdenken, wie wir den medizinischen Fortschritt weiterhin allen Menschen ermöglichen können", sagte Laumann der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Um den Weg in die Zwei-Klassenmedizin zu vermeiden, müssen wir über andere Finanzierungsmöglichkeiten nachdenken, wobei eine Gesundheitsprämie für die zukünftigen Kosten vorstellbar wäre." Unabdingbare Voraussetzung sei aber, mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Lebensmittel-Notvorräte sollen ergänzt werden Saarbrücken (ots) - Das Bundesernährungsministerium plant offenbar eine Neuordnung der mehrere Hunderttausend Tonnen umfassenden Nahrungsmittel-Notvorräte. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag) berichtet, werde derzeit geprüft, ob neben Getreide, Reis und Hülsenfrüchten künftig auch Nudeln, Mehl und Fertig-Gerichte für Krisenfälle eingelagert werden sollen. Hintergrund ist eine schnellere Versorgung der Bevölkerung im Katastrophenfall. Wegen der geringeren Lagerfähigkeit und kürzeren Haltbarkeit der Produkte gegenüber Getreide erwägt mehr...

  • Studie im Auftrag von FRANCE 24 belegt: Mehr als die Hälfte der Deutschen lehnen eine finanzielle Unterstützung Griechenlands ab Berlin (ots) - Eine repräsentative Studie von Infratest dimap im Auftrag des Nachrichtensenders FRANCE 24 und in Zusammenarbeit mit der Tageszeitung DIE WELT belegt, dass das Stimmungsbild der Deutschen in Bezug auf die aktuelle Europapolitik insgesamt negativ ausfällt. Die Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen eine staatliche Hilfe für Griechenland aus und lehnt einen EU-Beitritt der Türkei ab. Russland hingegen sehen die meisten Deutschen als wichtigen Partner der EU. Laut Studie lehnen es 57 Prozent der Deutschen ab, gemeinsam mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht