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"2+Leif": Finanzwissenschaftler befürchtet deutlich höheren deutschen Griechenland-Beitrag/Unions-Fraktionsvize Fuchs sieht Hilfsmaßnahmen skeptisch

Geschrieben am 26-04-2010

Berlin - (ots) - Der Finanzwissenschaftler Prof. Wolfgang Gerke
befürchtet, dass die deutschen Finanzhilfen für Griechenland doppelt
so hoch ausfallen wie offiziell angenommen. In der SWR-Talkshow
"2+Leif" erklärte Gerke am Montagabend: "Diese 8,5 Milliarden jetzt,
das ist ja nur der Anfang von der Geschichte, es kommt ja noch
wesentlich mehr auf uns zu aus Griechenland. Das wird der doppelte
Betrag werden." Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion
im Bundestag, Michael Fuchs, zeigte sich in "2+Leif" ebenfalls
skeptisch über die Wirksamkeit der geplanten Hilfsmaßnahmen: "Keiner
weiß heute wirklich, wie die Märkte Griechenland nach der ersten
Rettungsaktion behandeln werden." Fuchs forderte von den Griechen
lückenlose Transparenz: "Wir brauchen klare nachprüfbare Kriterien.
Wenn wir die nicht haben, dann bin ich dagegen, dann werde ich sogar
im deutschen Bundestag dagegen stimmen, dass wir Griechenlandhilfen
machen." Er kritisierte scharf, dass Griechenland nur durch
Bilanzfälschungen in die Eurozone aufgenommen worden sei. "Wenn alle
Staaten Bilanzen so gut fälschen könnten wie die Griechen, dann wäre
ganz Europa pleite", sagte der Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung
im SWR Fernsehen. Der Finanzexperte Wolfgang Gerke rechnet mit einem
Erfolg der angekündigten Klage gegen die geplanten Hilfen vor dem
Bundesverfassungsgericht: "Wenn unter den Bundesverfassungsrichtern
nicht dominant Diplomaten sitzen, dann sehe ich kein Argument dafür,
das jetzige Vorgehen durchzuwinken." Zudem würden sich die
geforderten Sparmaßnahmen nicht durchsetzen lassen: "Griechenland
kann die Auflagen, die wir jetzt machen müssen, nicht erfüllen, das
bringt Revolutionen in die Straße hinein." Der Bankenexperte
widerspricht Warnungen, eine Rückkehr Griechenlands zur Drachme würde
eine gefährliche Kettenreaktion auslösen und erwartet stattdessen
positive Auswirkungen auf die anderen gefährdeten Länder der
Eurozone. Er erklärte im SWR: "Der Euro wird gestärkt, wenn andere
Länder sehen, man kann sich nicht auf die Solidargemeinschaft
verlassen. Ich bin sicher, dass das Italien, Spanien, Portugal
hinbringen werden. Die haben eine andere Dynamik als Griechenland."

Die Nachricht wurde vorab nach der Aufzeichnung zur
Veröffentlichung freigegeben. "2+Leif" wird am Montagabend um 23.00
Uhr im SWR Fernsehen ausgestrahlt

Bitte folgende Angaben nicht veröffentlichen:

Kontakt:

Peter Bergmann SWR 0173/6168655

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
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