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Lausitzer Rundschau: Verspekuliert Griechenland beantragt Finanzhilfe bei EU und IWF

Geschrieben am 23-04-2010

Cottbus (ots) - Jetzt ist Angela Merkel an den griechischen
Gestaden aufgelaufen. Ihr ehrenwerter, in der Sache zunächst durchaus
vertretbarer Versuch, den deutschen Steuerzahler vor Rettungsaktionen
für die Athener Missetäter zu bewahren, ist endgültig gescheitert. Da
hilft auch kein Taktieren und Zögern weiter - die Länder der Eurozone
werden nicht umhin kommen, bald massiv in die Bresche zu springen.
Gescheitert ist Merkel mit ihrer Hoffnung, das Griechenland-Desaster
aus dem NRW-Wahlkampf raushalten zu können allerdings vor allem an
sich selbst. Denn der Grund für die schnelle Bitte um Hilfe liegt
nicht zuletzt darin, dass die internationalen Finanzmärkte weiterhin
ohne Kontrolle operieren, die Masse spekulativen Kapitals wieder
stetig zunimmt und neue Wege sucht. In solch einem Umfeld wurde die
Strategie der Bundeskanzlerin geradezu eine Einladung zur Wette auf
die unabdingbare Notwendigkeit der Rettungsaktion. Und diese Wette
ist zumindest in Teilen aufgegangen. Merkel und mit ihr ihre
wirtschaftlichen Berater haben ganz offensichtlich die Möglichkeiten,
wie auch die Skrupellosigkeit der weiterhin wild wuchernden
Spekulanten- Szene unterschätzt. Spätestens jetzt aber sollte der
Bundeskanzlerin klar sein, dass es zu einer tiefgreifenden Reform der
Finanzmärkte keine Alternative gibt. Ob allerdings jetzt ein weiterer
Versuch, mit einem schwachen Euro schnelles Geld zu verdienen, Erfolg
haben wird, darf bezweifelt werden. Das Rettungspaket der
Währungsunion für die Griechen ist dagegen ein starkes Bollwerk und
könnte auch anderen Defizit-Staaten wie Spanien und Italien helfen.
Der Euro jedenfalls sollte davon profitieren. Genaueres dazu lässt
sich allerdings erst in einigen Monaten sagen. Und genau in dieser
vorläufigen Unsicherheit liegt auch das innenpolitische Problem für
die CDU-Vorsitzende. Sie muss unmittelbar vor einer schweren Wahl
eingestehen, dass sie nichts garantieren kann in Sachen
Währungsstabilität. Sie muss offenlegen, dass die deutschen
Steuerzahler geradestehen werden für die Misswirtschaft am
Mittelmehr. Das wird sie zu Hause einiges kosten an Vertrauen und
damit an Stimmen. Angela Merkel hat sich verspekuliert, die Stunde
der Wahrheit kam schneller als erhofft.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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