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Ruß aus Baumaschinen schadet der Gesundheit und dem Klima

Geschrieben am 23-04-2010

München (ots) - Die Kampagne "Rußfrei fürs Klima!" fordert
Partikelfilter für alle Baumaschinen anlässlich der bauma 2010 -
Rußemissionen gefährden das Klima und die Gesundheit der Bauarbeiter
und Anwohner - Kommunen müssen mit Umweltschutzbestimmungen in
öffentlichen Ausschreibungen den Druck auf Baufirmen und
Baumaschinenhersteller erhöhen

Dieselruß gefährdet das Klima und die Gesundheit der Menschen. Das
Bündnis "Rußfrei fürs Klima" fordert daher die Ausstattung aller
Baumaschinen mit wirksamen Filtersystemen.

Baumaschinen verursachen rund ein Viertel der verkehrsbedingten
Feinstaubemissionen. Dennoch müssen sie laut
Bundesimmissionsschutzgesetz nicht mit Partikelfiltern ausgestattet
werden. "Es ist nicht einzusehen, dass Baumaschinen ungefiltert die
innerstädtische Luft selbst in Umweltzonen verpesten dürfen, obwohl
Techniken bereit stehen, diese Giftschleudern für Mensch und Klima zu
entschärfen", sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen
Umwelthilfe e.V. (DUH). Die Schweiz habe gezeigt, dass alle
Baumaschinen kurzfristig mit Partikelfiltern ausgestattet werden
können. Dort existieren bereits seit Jahren strenge Vorschriften für
die Ausstattung von Baumaschinen mit wirksamen Rußfiltern. "Wir
brauchen eine Plakettenpflicht für Baumaschinen und verbindliche
Vorschriften, - und sei es nur in den Kommunen -,dass bei allen
öffentlichen Ausschreibungen die Ausstattung von Baumaschinen mit
Partikelfiltern zwingend vorgeschrieben wird. Die Riesenbaustelle von
"Stuttgart 21" zeigt, wie notwendig solche Auflagen sind, hat doch
die Deutsche Bahn AG trotz verbindlicher Zusage keine Rußfilter
eingesetzt", sagte Resch.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die
Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Naturschutzbund Deutschland (NABU)
und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben das Bündnis "Rußfrei
fürs Klima!" gegründet, um den von Dieselmotoren verursachten
Feinstaub nahezu vollständig zu reduzieren. Dietmar Oeliger,
Verkehrsexperte des NABU, sagte: "Verkehrte Welt - während Pkw und
Lkw ohne Rußfilter zunehmend aus den Städten verbannt werden,
verpesten Bagger, Planierraupen und Stromgeneratoren weiterhin die
Luft". Das Problem verschärfe sich, da Baumaschinen durch ihr hohes
Durchschnittsalter und fehlende Abgaskontrollen während des Betriebs
oftmals sehr hohe Emissionen verursachen und stundenlang inmitten
dicht bebauter Gebiete eingesetzt werden. "Wer die Bürger und
insbesondere die Bauarbeiter und Anwohner an den Baustellen
konsequent vor krank machendem Feinstaub schützen will, muss auch
Baumaschinen schleunigst mit Rußfiltern ausstatten", sagte Oeliger.
Die Baubranche und die Bauauftraggeber, insbesondere Städte und
Kommunen, müssten sich ihrer Verantwortung stellen.

Dr. Axel Friedrich, fachlicher Berater der Kampagne, erläuterte:
"Dieselruß ist neben Kohlendioxid ein wesentlicher Faktor bei der
Klimaerwärmung". In Europa stammt der Hauptteil des Rußes aus dem
Verkehr. Die Rußteilchen werden mit den vorherrschenden Winden bis in
die Arktis getragen, legen sich dort wie ein Grauschleier auf die
Eisflächen und beschleunigen dadurch das Abschmelzen. "Wer heute
Klimaschutz betreibt, muss nicht nur an die Minderung von
Kohlendioxid, sondern darüber hinaus auch an die Reduktion von Ruß
denken", Friedrich.

Feinstaub sei jedoch nicht nur klimarelevant, sondern habe vor
allem auch negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.
Prof. Dr. Dr. Erich Wichmann ist Direktor des Instituts für
Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum München und erforscht seit Jahren
die Auswirkungen von Luftschadstoffen auf die Menschen. Die Wirkung
von Partikeln auf die Lunge und das Herzkreislaufsystem sei längst
nachgewiesen. Die Klein- und Kleinstpartikel lösen beim Menschen
verstärkt Allergien, Asthmaanfälle und Bronchitis aus. Außerdem
steigt das Risiko für Herzinfarkt und Krebs bei höherer
Feinstaubbelastung an. Er hat schon vor Jahren gezeigt, dass das
Lungenkrebsrisiko bei Fahrern von Erdbewegungs- und Baumaschinen um
das 2-3-fache erhöht ist. "Es besteht kein Zweifel, dass die
Freisetzung von Dieselruß durch Baumaschinen für die Fahrzeugfahrer,
Bauarbeiter und Anwohner ein relevantes Gesundheitsrisiko darstellt.
Daher ist die Ausrüstung von Baumaschinen mit Rußfiltern dringend
erforderlich", so Wichmann.

Die Kampagne "Rußfrei fürs Klima" wird getragen von den deutschen
Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden Bund für Umwelt und
Naturschutz BUND, Naturschutzbund NABU, Verkehrsclub Deutschland VCD
und Deutsche Umwelthilfe DUH. Ziel der Kampagne ist es, die
Klimawirkungen von Dieselrußemissionen ins Bewusstsein von Politik,
Verwaltung und Öffentlichkeit zu bringen und Maßnahmen zur
Rußminderung einzufordern. www.russfrei-fuers-klima.de

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e. V. Bundesgeschäftsführer,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Mobil: 0171 3649170, resch@duh.de

Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-86, 0151
55017009, fokken@duh.de

Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Charitéstraße 3, 10117 Berlin.
Tel.: 0172-9201823, dietmar.oeliger@nabu.de

Dr. Axel Friedrich, Verkehrsberater, axel.friedrich@googlemail.com,
Tel. 0152-29483857


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