(Registrieren)

Patent auf Züchtung von Schweinen gestoppt / Greenpeace: Wichtiger Erfolg für Verbraucher und Landwirte in Europa

Geschrieben am 23-04-2010

Hamburg/München (ots) - Das umstrittene "Schweine-Patent" ist am
Dienstag vom Europäischen Patentamt (EPA) nach einem Einspruch von
Greenpeace und weiteren Organisationen widerrufen worden. Damit
verlieren die Ansprüche eines US-Konzerns auf Schweine-Rassen, die
besonders viel Fleisch produzieren, ihre Gültigkeit. Über 50
Verbände, 5000 Privatpersonen, sowie die hessische Landesregierung
hatten im April 2009 einen Sammeleinspruch gegen das ursprünglich vom
Agrarkonzern Monsanto angemeldete Patent beim EPA eingereicht.
Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, dem im Koalitionsvertrag
beschlossenen Verbot von Patenten auf Nutztiere- und pflanzen
gesetzliche Regelungen folgen zu lassen.

"Die Rücknahme des Schweine-Patentes ist ein wichtiger Erfolg für
Verbraucher und Landwirte in Europa", sagt Christoph Then,
Patent-Berater für Greenpeace. "Dieser Erfolg zeigt, dass auch große
Konzerne dem Druck der Öffentlichkeit nachgeben müssen. Nun sollten
klare Gesetze gegen derartige Patente folgen."

Monsanto hatte das Patent 2004 angemeldet und nach heftigen
Protesten 2007 an den US-Schweinezuchtkonzern Newsham Choice Genetics
verkauft, der mit Monsanto kooperiert. 2008 wurde das Patent in
Europa erteilt, im April 2009 legte das Bündnis Einspruch ein. Das
Patent EP 1651777 bezog sich auf einen Gentest, der die Zucht von
besonders ertragreichen Schweinen ermöglichen soll. Der Test spürt
ein Leptin-Rezeptor-Gen im Erbgut der Tiere auf, über das die
Mastleistung erhöht werden kann.

Allerdings erstreckt sich das Patent nicht nur auf den Test,
sondern auch auf die Schweine selbst. Die einsprechenden Verbände -
unter anderem die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall,
Misereor, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und Kein
Patent auf Leben! - machten geltend, dass das fragliche Gen in allen
Schweinerassen vorkommt.

"Das Problem ist aber noch nicht vom Tisch. Es werden immer neue
Patente auf Tiere, Pflanzen und Lebensmittel angemeldet und
genehmigt", sagt Then. Bereits nächste Woche will eine internationale
Koalition gegen Patente, die von Greenpeace mit begründet wurde, neue
Zahlen über aktuelle Patentanmeldungen veröffentlichen.

Da die europäischen Patentgesetze von 1998 bis heute in
wesentlichen Fragen schwammig gefasst sind, ist die Patentvergabe
Auslegungssache der Patentämter. Seit Jahren erteilt zum Beispiel das
EPA in München Monopolrechte auf Tiere und Pflanzen, die nur durch
Einsprüche neu verhandelt und zum Teil rückgängig gemacht werden
können. Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat
sich für ein Verbot derartiger Patente ausgesprochen. Nach Auffassung
von Greenpeace müssen den Absichtserklärungen des
Koalitionsvertrages nun auf EU-Ebene Neuverhandlungen der
Patentgesetze folgen.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph Then, Tel.
0151-5463 8040 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-870
6647. Internet: www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

264224

weitere Artikel:
  • Ruß aus Baumaschinen schadet der Gesundheit und dem Klima München (ots) - Die Kampagne "Rußfrei fürs Klima!" fordert Partikelfilter für alle Baumaschinen anlässlich der bauma 2010 - Rußemissionen gefährden das Klima und die Gesundheit der Bauarbeiter und Anwohner - Kommunen müssen mit Umweltschutzbestimmungen in öffentlichen Ausschreibungen den Druck auf Baufirmen und Baumaschinenhersteller erhöhen Dieselruß gefährdet das Klima und die Gesundheit der Menschen. Das Bündnis "Rußfrei fürs Klima" fordert daher die Ausstattung aller Baumaschinen mit wirksamen Filtersystemen. Baumaschinen verursachen mehr...

  • Pawelski: Frauen der Regierungsfraktionen sind starke Truppe Berlin (ots) - Die Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und die weiblichen Abgeordneten der FDP-Bundestagsfraktion haben sich am 22. April 2010 zum ersten Mal gemeinsam getroffen. Dazu erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Rita Pawelski MdB: Die weiblichen Abgeordneten der Regierungsfraktion haben sich zu einem Gespräch zusammengefunden, um sich besser kennenzulernen und den "kurzen, direkten Draht" zueinander herzustellen. Gemeinsam stellen die Frauen ein starkes Netzwerk und eine mehr...

  • Flachsbarth: Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen geht uns alle an Berlin (ots) - Heute tagt erstmals der Runde Tisch der Bundesregierung gegen Kindesmissbrauch. Dazu erklärt die Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Dr. Maria Flachsbarth MdB: Es ist gut, dass der Runde Tisch gegen Kindesmissbrauch, den die drei Bundesministerinnen für Familie, Justiz und Bildung einberufen haben, nun zusammenkommt. Nur eine offene Diskussion unter Einbeziehung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Politikbereiche kann helfen, wirksame präventive Maßnahmen gegen mehr...

  • Walfangverbot vor der Auflösung München (ots) - In der Nacht auf heute veröffentlichte die Internationale Walfangkommission (IWC) den überarbeiteten Verhandlungsvorschlag über die "Zukunft der IWC" und Regulierung des Walfangs. Im Juni 2010 wird dieser zur Abstimmung vorgelegt. Den von internationalen Artenschutzorganisationen, aber auch einigen Staaten, in den vergangenen Wochen vorgebrachten Kernkritikpunkten wurde in keiner Weise begegnet. Einige Kritikpunkte sind: - Das kommerzielle Walfangverbot wird für 10 Jahre außer Kraft gesetzt und alle aktuellen mehr...

  • "Die Sozialen Netze wählen aktuelle NRW-Regierung ab" / Die Parteien im Spiegel der sozialen Netzwerke Hamburg (ots) - Die JOM Jäschke Operational Media hat die bevorstehende Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 9. Mai 2010 im deutschsprachigen Sozialen Netz untersucht. Nachdem alle Parteien zwischen Rhein und Ruhr die "heiße" Wahlkampfphase einläuteten, analysierte die Hamburger Agentur in einem Zeitraum von drei Wochen (27. März - 19. April 2010), was im Web 2.0 über die Parteien CDU, SPD, FPD, die Bündnis90/Die Grünen und die Linke veröffentlicht wurde. Über 5.400 Kommentare und Äußerungen flossen in die Untersuchung ein, die Blogs, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht