(Registrieren)

Originalakten zeigen: Asse war Test für Gorleben/ Greenpeace stellt weitere Dokumente zur Endlagersuche ins Internet

Geschrieben am 22-04-2010

Hamburg (ots) - In dem maroden Endlager Asse II sollten
Einlagerungsversuche mit hochradioaktiven Abfällen durchgeführt
werden. Diese sollten die Grundlage schaffen für die Endlagerung
stark strahlenden Atommülls in einem Salzstock. Das geht aus
Originaldokumenten hervor, die Greenpeace heute ins Internet stellt.
Die Umweltschutzorganisation erweitert damit ihre vergangene Woche
vorgestellte Online-Datenbank zum geplanten Endlager in Gorleben. Die
jetzt veröffentlichten Unterlagen stammen aus dem
Bundesinnenministerium und der Gesellschaft für Strahlen- und
Umweltforschung aus den Jahren 1976 und 1983.

Aus den Akten geht auch hervor, dass Versuche mit Heizelementen in
der Asse frühzeitig abgebrochen wurden. Mit diesen sollte die
Wärmeentwicklung des hochradioaktiven Atommülls simuliert werden.
Doch man fürchtete, den eingesetzten Erhitzer nicht mehr bergen zu
können, nachdem ihn das Salz der Asse eingeschlossen hätte.
Greenpeace fordert Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) erneut
auf, den ungeeigneten Endlagerstandort Gorleben sofort aufzugeben.

"Nur um die Kosten eines Heizelementes zu sparen, sind Versuche
abgebrochen worden, die die Grundlage für ein sicheres Endlager
bilden sollten", so Mathias Edler. "Die Papiere beweisen, wie
schlampig die für unzählige Generationen entscheidende Frage der
Endlagerung hochradioaktiver Abfälle behandelt wurde. Trotzdem soll
die politische Entscheidung für Gorleben durchgedrückt werden."

Wissenschaftler forderten Erprobung von Salzgestein

Im Positionspapier zur "Entsorgung der Kernkraftwerke" verlangten
Fachleute der Bundesministerien für Inneres, Forschung und Wirtschaft
im Jahr 1976 eine Eignungsprüfung für die Einlagerung
hochradioaktiver Abfälle in Salz. Ein Endlager in einem Salzstock
dürfe nur in Betrieb gehen, wenn entsprechende Einlagerungs-Versuche
mit hochradioaktivem Müll in der Asse erfolgreich abgeschlossen
wurden.

Mit der Eignung des Endlagerstandortes Gorleben befasst sich seit
heute auch ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Deutschen
Bundestags. "Wurden die Forderungen der Wissenschaftler dem
politischen Druck preis gegeben?", fragt Mathias Edler. "Wo sind die
Ergebnisse der entscheidenden Versuche mit hochradioaktiven Abfällen
in Salz? Wurden diese Versuche jemals gemacht oder soll Gorleben
jetzt selbst zum Langzeitversuch werden - mit der Bevölkerung als
Versuchskaninchen?"

Diese und weitere bisher vertrauliche Originaldokumente zur
Benennung und Eignung des geplanten Endlagers in Gorleben stellt
Greenpeace der Öffentlichkeit Schritt für Schritt in einer
umfangreichen Online-Datenbank zur Verfügung. Einsicht in die Akten
der Niedersächsischen Staatskanzlei, des Niedersächsischen
Umweltministeriums und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und
Rohstoffe (BGR) erhielt Greenpeace nach dem Umweltinformationsgesetz.
Mathias Edler: "Das Asse-Desaster zeigt, dass Gorleben nicht haltbar
ist. Das muss auch Umweltminister Röttgen einsehen und eine neue
ergebnisoffene Suche einleiten."

Achtung Redaktionen:

Rückfragen bitte an Mathias Edler unter Tel. 0151-180 53404 oder
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-145 33087. Die
Gorleben-Datenbank finden Sie unter www.gorleben-akten.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

263992

weitere Artikel:
  • Dautzenberg: Falsche Anreize stoppen - Vergütung langfristig ausrichten Berlin (ots) - Zur heutigen 1. Lesung des über die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Vergütungssysteme von Instituten und Versicherungsunternehmen erklärt der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Leo Dautzenberg MdB: Eine übertriebene und verfehlte Vergütungspolitik gefährdet nicht nur die Stabilität einzelner Unternehmen. Sie wirkt sich auch negativ auf die Finanzmarktstabilität im Allgemeinen aus. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist ein lehrreiches und zugleich mahnendes Beispiel hierfür. Denn durch mehr...

  • Grindel: Gorleben-Erklärung aus dem Jahr 2000 ist Achillesferse von Rot-Grün Berlin (ots) - Aus Anlass der konstituierenden Sitzung des 1. Untersuchungsausschusses ("Gorleben") erklärt der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Reinhard Grindel MdB: Die Erklärung der damaligen Bundesregierung zur Eignung des Salzstocks Gorleben aus dem Jahr 2000 ist die Achillesferse von Rot-Grün im Gorleben-Untersuchungsausschuss. Damals wurde in Kenntnis aller Ministeriumsakten und wissenschaftlichen Gutachten die Eignungshöffigkeit des Standorts Gorleben bestätigt. Auch in dem von Jürgen Trittin maßgeblich verantworteten mehr...

  • Future Policy Award 2010 wird auf UNO-Konferenz vergeben / Ausgezeichnet wird das beste Gesetz zum Schutz der Artenvielfalt Hamburg/Montreal (ots) - Als Beitrag zur Feier des Internationalen Jahres der Artenvielfalt haben das UN-Sekretariat der Biodiversitäts-Konvention (CBD) und der World Future Council (WFC) zum heutigen Earth Day eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Anlass: Der World Future Council hat den Schutz der Artenvielfalt zum Thema für seinen diesjährigen Future Policy Award gemacht. Der Future Policy Award zeichnet Gesetze aus, die eine besonders positive Wirkung auf die Rechte zukünftiger Generationen entfalten. Ziel der Auszeichnung ist es, mehr...

  • Flachsbarth: Rücktrittsgesuch von Bischof Mixa Berlin (ots) - Der Augsburger Bischof Mixa hat Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt angeboten. Dazu erklärt die Beauftragte der CDU/CSU-Fraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Dr. Maria Flachsbarth MdB: Wir danken Bischof Walter Mixa für seine Dienste, die er als Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr geleistet hat. Die Seelsorge für die Soldatinnen und Soldaten ist gerade unter den veränderten Herausforderungen und aktuellen Aufgaben der Bundeswehr ein immens wichtiger Dienst, den Bischof Mixa mit großem mehr...

  • Barthle: Koalition beschließt Verbesserungen bei Hartz IV und beim Konjunkturpaket II Berlin (ots) - Anlässlich des gestrigen Beschlusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages über den Gesetzentwurf zur Abschaffung des Finanzplanungsrates, der auch Änderungen weiterer wichtiger Gesetze beinhaltet, erklärt der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Barthle MdB: Mit dem Gesetz zur Abschaffung des Finanzplanungsrates und zur Übertragung der fortzuführenden Aufgaben auf den Stabilitätsrat, das aufgrund der Neuregelung der Begrenzung der staatlichen Neuverschuldung im Rahmen der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht