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LVZ: GdP-Chef fordert Profi-Vereine zur stärkeren Anti-Gewalt-Hilfe im Amateurbereich auf / Protest gegen Gipfelnichteinladung durch Innenminister

Geschrieben am 20-04-2010

Leipzig (ots) - Der Profi-Fußball muss sich stärker als bisher an
der Vorsorge gegen Gewalt im Umfeld der Stadien engagieren, fordert
Konrad Freiberg, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei. Dabei
müsste der Profi-Bereich insbesondere auch den Amateurvereinen noch
stärker als bisher unter die Arme greifen. Vor dem Spitzentreffen der
DFB-Spitze und der Deutschen Fußball-Liga mit den
Landesinnenministern am 23. April sprach sich Freiberg in einem
Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) aber
entschieden gegen eine Kostenbeteiligung der Vereine an den
Einsatzkosten für die Polizei aus. "Die Forderung nach Bezahlung der
Polizeieinsätze ist sehr populistisch, aber sie geht an den
wirklichen Problemen völlig vorbei. Die Zunahme von Gewalt ist ein
allgemeines gesellschaftliches Problem. Mittlerweile findet die
Gewalt rund um den Fußball immer weniger in den Stadien statt,
sondern oft auf öffentlichen Plätzen und auf den Wegen zu den
Stadien", sagte Freiberg.

Rechtlich wäre es durchaus möglich, die erste Bundesliga durch
höhere Sicherheitsgebühren an den Einsatzkosten zu beteiligen. "Aber
den meisten Ärger, die größten Polizeikosten entstehen eben außerhalb
der Stadien oder bei Spielen der unteren Ligen, da wo die Vereine
wenig Geld haben." Natürlich stünden die Vereine in der
Verantwortung. Das wüssten auch der DFB und die Deutsche
Fußball-Liga. Heute sei nicht mehr so sehr der gegnerische Fan,
sondern der Polizeibeamte das Ziel der Gewalt rund um den Fußball.
"Die Vereine müssen natürlich mehr in Sicherheit, stärker in betreute
Fan-Projekte und noch mehr in gute Ordnungsdienste investieren. Das
gilt insbesondere auch für unterklassige Vereine. Der Profi-Fußball
muss sich auch finanziell an einem Plus an Sicherheit im
Amateurbereich beteiligen. Alleine können die das nicht."

Aber die Innenminister könnten nicht so tun, als ob sie keine
Verantwortung trügen, mahnte der Chef der Gewerkschaft der Polizei.
"Sie sind dafür verantwortlich, dass Tausende von Polizistenstellen
gestrichen wurden, dass die Ausrüstung der Polizei mangelhaft ist und
dass die Arbeitsbelastung für die Polizisten nahezu unzumutbar
geworden ist."

Freiberg bat dabei auch um Verständnis für gelegentlich robustes
Auftreten der Polizei vor Fußball-Großveranstaltungen. "Wer
vorbeugend abschreckend wirken will, muss auch große Präsenz
demonstrieren. Außerdem gab es sogar schon Mordversuche gegen
Polizisten im Rahmen von Fußball-Einsätzen." Die Kollegen spürten
genau, dass es gewalttätiger und gefährlicher geworden sei. "Auch
deshalb muss die Polizei geschützter als früher auftreten. Das wirkt
nach außen nicht immer entspannend. Das bedauern wir selbst sehr."

Die bisherigen Gespräche mit dem DFB und der DFL hätten gezeigt,
dass alle sehr problembewusst seien. "Völlig unverständlich ist es,
dass die Innenminister uns bei dem Gipfel außen vor lassen. Wir haben
Runde Tische initiiert, Fußball-Gipfel abgehalten und uns seit zwei
Jahren ganz konzentriert der Vorbeugung von Fußball-Gewalt
zugewendet. Es ist der Sache ganz bestimmt nicht dienlich, wenn uns
die Innenminister von den Gesprächen jetzt ausschließen." Seine
Gewerkschaft vertrete 170 000 Mitglieder, das seien rund 60 Prozent
der Polizeibediensteten in Deutschland.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0


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