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Neues Deutschland: Nachrichtenwert in den Medien

Geschrieben am 18-04-2010

Berlin (ots) - Das Diktum, nur schlechte Nachrichten seien gute
Nachrichten, gehört zum Kalauer-Kanon jedes Journalisten. Da der
»Verkaufswert« von Meldungen mit dem Grad ihrer Ungewöhnlichkeit
steigt, könnte man indes zu dem Umkehrschluss kommen, das Gute sei
das Gewöhnliche.
Doch für den Bundeswehreinsatz am Hindukusch gilt leider weiter das
Wort der ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann: »Nichts ist
gut in Afghanistan.« Und, dies sei ergänzt mit Blick auf die von dort
eintreffenden Nachrichten: Nichts ist gut aus Afghanistan.
Drei deutsche Soldaten getötet, vier deutsche Soldaten getötet...
Wenn sich die Abstände zwischen den schlechten Nachrichten verkürzen,
sinkt zwangsläufig ihr Nachrichtenwert. Bei der jüngsten
Hiobsbotschaft in der vorigen Woche war die vorangegangene keine zwei
Wochen alt. Zudem hatte ein isländischer Vulkan eine Aschewolke über
Europa gelegt, die das Leben vieler Menschen weit mehr
beeinträchtigte als fernab der Tod von vier Bundeswehrangehörigen,
der seine Exklusivität als unumstrittenes Spitzenthema damit verlor.
Auf das dialektische Gesetz des Umschlags von Quantität in Qualität
ist auch hier Verlass. Leider.
Mecklenburg-Vorpommerns SPD-Ministerpräsident Erwin Sellering sagte
am Wochenende, er wolle nicht, »dass wir Deutsche uns daran gewöhnen
müssen, Nachrichten von im Kriege gefallenen Soldaten zu hören«. Ein
weises Wort. Allerdings ist diese Entwicklung längst im Gange.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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