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Lausitzer Rundschau: Der Abgang ist unumgänglich Bischof Mixa gesteht Ohrfeigen

Geschrieben am 16-04-2010

Cottbus (ots) - Die ein oder andere Watschen - mit diesen Worten
gab der Augsburger Bischof Walter Mixa gestern zu, in den 70er-Jahren
Heimkinder im bayerischen Schrobenhausen geschlagen zu haben. Sicher:
Zu einer Zeit, in der das Ohrfeigen im deutschen Schulsystem noch
normal war, und auch Eltern ihre Kinder zu Hause gelegentlich
prügelten, mag auch ein schlagender Priester noch normal gewesen
sein.
Doch für das selbstherrliche, uneinsichtige und heuchelnde Verhalten
Walter Mixas ist das schon lange keine Entschuldigung mehr. Denn
dafür hat der Augsburger Bischof die Öffentlichkeit in den letzten
Wochen zu intensiv belogen. Schon nach der ersten eidesstattlichen
Versicherung eines ehemaligen Heimkinds hätte der Theologe mit einem
klaren Eingeständnis vor die Kameras treten und um Vergebung bitten
müssen. Dann hätte man über die Zeitumstände diskutieren können und
darüber, ob die Watschen angemessen gewesen wären. Dann hätte auch
das eine oder andere Kind von damals eine Chance gehabt, sich mit
Mixa auszusprechen und ihm am Ende zu vergeben. Dann hätte der
Augsburger Oberhirte eine Möglichkeit gehabt, auf seinem
Bischofsstuhl zu bleiben. Doch Mixa folgte nicht dem guten Beispiel
der ehemaligen evangelischen Landesbischöfin Margot Käßmann, die das
Verhältnis von Reue, Buße und Vergebung mit dem Rücktritt nach ihrer
Alkoholfahrt glaubwürdig neu definierte. Wochenlang erklärte er, er
habe ein reines Herz. Wochenlang versuchte sein Pressesprecher, die
ehemaligen Heimkinder zu diskreditieren und ihre Äußerungen als
unglaubwürdig darzustellen.
Die Konsequenz daraus ist klar: Walter Mixa muss zurücktreten und
zwar sofort. Gerade der Augsburger Bischof, der sich immer wieder mit
polternden, moralisierenden Stellungnahmen in die Bundespolitik
einmischte, hat sich durch sein Verhalten völlig unglaubwürdig
gemacht. Für die Kirche ist er nicht mehr tragfähig. Er sollte seine
Ämter niederlegen, sich in ein Kloster zurückziehen und für die
ehemaligen Bewohner des Schrobenhausener Kinderheimes beten - und die
katholische Deutsche Bischofskonferenz und auch der Vatikan sollten
Walter Mixa diesen Schritt mit Nachdruck nahelegen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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