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Versteigerung neuer Mobilfunkfrequenzen: BUND warnt vor Zunahme des Elektrosmogs durch zusätzliche Sendeanlagen

Geschrieben am 11-04-2010

Berlin/ Mainz (ots) - Berlin/Mainz: Anlässlich der morgigen
Versteigerung neuer Funkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur in
Mainz warnte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
vor einem massiven Ausbau der Mobilfunknetze vor allem in ländlichen
Regionen. Weil es auf dem Land an leistungsfähigen Glasfaserkabeln
mangele, sei dort die Attraktivität von Funktechniken besonders groß.
In der Folge sei mit einer höheren Elektrosmogbelastung zu rechnen.
Über die Langzeitwirkungen der Mobilfunkstrahlung auf die menschliche
Gesundheit und die Umwelt sei noch viel zu wenig bekannt. Die in der
Europäischen Union geltenden Grenzwerte für Elektrosmog aus
Mobilfunkanlagen halte auch das EU-Parlament für unzureichend.
Außerdem fehlten Schutzmaßnahmen für die Anwohner der Sendestationen.
Der BUND forderte, mindestens ein Prozent der zu erwartenden fünf bis
sechs Milliarden Euro des Versteigerungserlöses zur Erforschung der
Gesundheits- und Umweltfolgen von Mobilfunkanwendungen einzusetzen.

Bernd Rainer Müller, BUND-Mobilfunkexperte: "Um mögliche Umwelt-
und Gesundheitsschäden zu vermeiden, dürfen die Funknetze nicht
weiter ausgebaut werden. Stattdessen müssen immissionsarme
Kommunikationstechnologien entwickelt werden, die solche Schäden
ausschließen. Nötig sind beispielsweise die verstärkte Erforschung
von Infrarot-Übertragungstechniken sowie ein deutlicher Ausbau der
netzgebundenen Kommunikation über Glasfaserkabel."

Eine Reihe von Studien habe gezeigt, dass die Mobilfunkstrahlung
Menschen, Tieren und Pflanzen schade. Beim Menschen seien
Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Erschöpfungszustände beobachtet
worden. Bienen, Brieftauben oder Fledermäuse verlören teilweise ihre
Orientierung. In Laborversuchen seien Störungen des vegetativen
Nervensystems sowie eine erhöhte Durchlässigkeit der
Blut-Hirn-Schranke nachgewiesen worden. Letzteres könne dazu führen,
dass Umweltschadstoffe direkt ins Gehirn gelangen könnten. Zahlreiche
Studien hätten auch die Schädigung von Spermien belegt. Zudem bestehe
der Verdacht auf Auslösung und Förderung von Hirntumoren.

In Deutschland gibt es nach BUND-Angaben derzeit rund 260000 große
Mobilfunk-Sendeanlagen und zirka zwei Millionen kleinere
Sendeanlagen. Hinzu kommen rund 100 Millionen Mobiltelefone sowie
etwa 50 Millionen häusliche Sender wie WLAN, schnurlose Telefone und
Anlagen zur Daten- und Videoübertragung. Lediglich für fest
installierte Sendeanlagen existierten Grenzwerte entsprechend der
Bundesimmissionsschutzverordnung für elektromagnetische Felder (26.
BImSchV). Diese gewährleisteten jedoch keinen Schutz vor den
genannten Risiken. Zudem überschritten mobile Anwendungen wie die als
"strahlungsarm" angebotenen sogenannten DECT-Telefone (Digital
Enhanced Cordless Telecommunications) diese Grenzwerte, eine Reihe
von Mobiltelefonen strahlten sogar um bis zum Zehnfachen stärker.

Pressekontakt: Katrin Riegger, BUND-Pressestelle, Tel.
030-27586-464/-489, Fax: 440, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Katrin Riegger, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-464/-489, Fax: 440,
E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net


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