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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Daimler/Renault

Geschrieben am 07-04-2010

Bielefeld (ots) - Ein gebranntes Kind scheut das Feuer. Dass diese
alte Weisheit nicht immer zutrifft, zeigt sich am Beispiel von
Daimler. Nach zwei missglückten und teuer bezahlten
Partnerschaftsversuchen mit Chrysler und Mitsubishi wagt der
Stuttgarter Autobauer nun erneut einen Anlauf.
Das gestern unterzeichnete Bündnis mit Renault-Nissan aber steht
unter komplett anderen Vorzeichen. Es ist weder eine Liebesheirat
noch der Einstieg eines Großen bei einem Kleinen. Die beiden Konzerne
gehen eine strategische Kooperation ein, die beiden Seiten Vorteile
bringen soll - und vermutlich auch bringen wird. Euphorie wäre
allerdings fehl am Platz.
Und so ist es kaum verwunderlich, dass Daimler-Vorstand Dieter
Zetsche und Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn eher nüchtern und
sachlich den Start für ihren gemeinsamen Weg verkündet haben.
Dieser ist für Daimler unerlässlich, um auf dem Markt der Kleinwagen
Fuß zu fassen. Denn nur mit kleineren, verbrauchsgünstigeren Autos
können die im Mittel- und Oberklassesegment starken Stuttgarter die
vorgegebenen CO2-Grenzwerte erreichen.
Allein aber sind weder Entwicklung noch Ausbau einer solchen
Fahrzeugklasse nicht zu stemmen. Der französisch-japanische
Gemeinschaftskonzern Renault-Nissan indessen ist just bei Stadtwagen
sehr stark aufgestellt. Diese Kompetenz kann Daimler nun nutzen.
Beispielsweise für eine neue Smart-Familie - neben einem neuen
Zweisitzer ist erneut ein Viersitzer geplant, weitere Varianten sind
denkbar.
Gemeinsamkeiten stehen unter anderem auch bei den zukünftigen
Elektroautos auf dem Programm.
In all diesen Fahrzeugklassen rechnen die Käufer mit spitzem
Bleistift, werden es sicher verschmerzen, wenn unterm Blech nicht nur
Mercedes- sondern auch Renault-Komponenten verbaut sind. Hauptsache,
Qualität und Preis stimmen.
Anders sieht es bei Kernmodellreihen der Stuttgarter aus. Bei C-, E-
und S-Klasse werden die Kunden äußerst sensibel reagieren, wenn -
selbst hochwertige - Technik vom französisch-japanischen
Bündnispartner eingebaut wird. Auf der anderen Seite werden Renault-
und Nissan-Fahrer keinesfalls Anstoß daran nehmen, wenn erstklassige
Mercedes-Motoren ihr Auto antreiben.
Wenn Daimler und Renault-Nissan die Kooperation mit ausreichend
Fingerspitzengefühl pflegen und die prognostizierten
milliardenschweren Synergieeffekte tatsächlich erreicht werden, dann
wird aus dem geschlossenen Zweckbündnis vielleicht doch noch ein
echtes Liebesverhältnis.
Bis es soweit ist, müssen bei Daimler aber die schwachen Absatzzahlen
des Smart (soll 2013 neu kommen), sowie der A- und B-Klasse (Ende
2011 neu) irgendwie kompensiert werden. Und auch Renault-Nissan
schwimmt derzeit keinesfalls auf einer Erfolgswelle. Grund genug
also, das Bündnis ohne jede Euphorie zu besiegeln.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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