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Lausitzer Rundschau: Immerhin ein Anfang Rösler will gegen Ärztemangel vorgehen

Geschrieben am 06-04-2010

Cottbus (ots) - Philipp Rösler scheint es wirklich ernst damit zu
sein, das deutsche Gesundheitswesen nachhaltig zu verändern. Der
FDP-Politiker macht sich für eine hoch umstrittene Reform der
Finanzierung stark. Stichwort Kopfpauschale. Er hat der Pharmabranche
den Kampf angesagt. Stichwort Preisverhandlungen. Und jetzt will er
auch noch den Ärztemangel in der Provinz bekämpfen. Stichwort
Landarztquote. Gerade damit hat Rösler den Finger in die Wunde
gelegt. Während in manchen Ballungszentren nicht selten zu viele
Ärzte praktizieren, müssen Bewohner in dünn besiedelten Gebieten oft
viele Kilometer Anfahrtsweg für eine medizinische Behandlung in Kauf
nehmen. Schon Röslers Amtsvorgängerin Ulla Schmidt suchte dieses
Ungleichgewicht durch gesetzliche Maßnahmen zu beheben. Doch genützt
hat es am Ende kaum. Eine Verpflichtung, sich zumindest für eine
gewisse Zeit als Arzt auf dem Lande niederzulassen und dafür im
Gegenzug bei der Studienvergabe bevorzugt zu werden, verspricht da
womöglich mehr Erfolg. Denn trotz aller düsteren Berichte über die
angeblichen Nöte der Mediziner ist der Arztberuf für viele junge
Leute nach wie vor sehr attraktiv. Allerdings birgt Röslers Plan noch
zahlreiche offene Fragen. Kann der Staat überhaupt eine solche
Verpflichtung vorschreiben? Und wenn ja, welche Sanktionen drohen,
wenn der Betroffene ihr nicht nachkommt? Darf ein potenzieller
Landarzt nur Allgemeinmedizin studieren oder sind auch
Spezialisierungen möglich?
Einschlägige Untersuchungen zeigen zudem, dass sich Hausärzte
vornehmlich dann auf dem Lande niederlassen, wenn sie auch von dort
stammen. Hier bedarf Röslers Idee ebenfalls noch der Konkretisierung.
Obendrein ist die Mehrheit der Medizinstudenten inzwischen weiblich.
Das hat Konsequenzen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Erst wenn der Bundesgesundheitsminister den ländlichen Ärztemangel in
seiner Vielschichtigkeit aufgreift, kann daraus ein Erfolg werden.
Aber immerhin: Ein Anfang ist gemacht.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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