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Westdeutsche Zeitung: Der Beruf des Hausarztes muss wieder attraktiver werden = von Wibke Busch

Geschrieben am 06-04-2010

Düsseldorf (ots) - Vor einigen Jahren beglückte uns das
Privatfernsehen mit einer US-Serie über einen Arzt, den es in die
Einöde Alaskas verschlagen hatte. Nicht, weil er wollte, sondern weil
ihn der Staat, der ihm das Studium bezahlt hatte, für einige Zeit
dorthin schickte. Der einzige Wunsch dieses Arztes in "Ausgerechnet
Alaska": So schnell wie möglich weg aus der kalten Trostlosigkeit.
Nun sind die USA nicht Deutschland, und die Geschichte von Dr. Joel
Fleischman war zwar amüsant, aber natürlich erfunden. Der Vorstoß von
Bundesgesundheitsminister Rösler geht aber zumindest in eine ähnliche
Richtung.
Wer sich verpflichtet, einige Jahre als Landarzt zu arbeiten, soll,
so sieht es die Idee des Ministers vor, bevorzugt einen Studienplatz
bekommen. Das setzt voraus, dass ein junger Student entweder schon
sehr früh weiß, in welche Richtung ihn seine Interessen und Talente
führen. Oder - was wahrscheinlicher ist - er nimmt einfach einige
Pflichtjahre in Kauf, um überhaupt studieren zu können. Und eröffnet
dann später die gut gehende Praxis in einer Großstadt mit vielen
Privatpatienten und gesicherten Einnahmen.
Röslers Idee greift damit zu kurz. Denn gerade auf dem Land ist die
Beziehung zwischen Arzt und Patient eine besondere. Da braucht es
Mediziner, die eine besondere Einsatzbereitschaft mitbringen - aus
Leidenschaft und Überzeugung. Und die über Jahre hinweg ein
Vertrauensverhältnis zu den oftmals älteren Patienten aufbauen.
Ein Arzt, der überdurchschnittliche Leistung bringt, muss allerdings
auch entsprechend gute Rahmenbedingungen für seine Arbeit vorfinden.
Gerade hier liegt einiges im Argen: So fehlt es an Möglichkeiten zur
Aus- und Weiterbildung für Allgemeinmediziner. Die Bezahlung von
angehenden Hausärzten sowie ihre spätere Honorierung sind
verbesserungsbedürftig. Der Hausarzt braucht mehr Zeit für seine
Patienten und muss daher von bürokratischen Aufgaben entlastet
werden. Weibliche Mediziner wollen zudem Beruf und Familie unter
einen Hut bringen.
Wer sich also um den Nachwuchs nicht sorgen will, der muss den Beruf
des Landarztes attraktiver machen. Leidenschaft und Überzeugung
bringen die jungen Mediziner dann frei Haus mit.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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