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Bär: Zunahme des Lohnunterschieds zwischen Frauen und Männern ist beschämend

Geschrieben am 25-03-2010

Berlin (ots) - Anlässlich des Equal Pay Day erklärt die
familienpolitische und frauenpolitische Sprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär MdB:

Es ist erschütternd festzustellen, dass in Deutschland die Schere
beim Entgelt von Frauen und Männern weiter auseinander geht. Frauen
mussten im vergangenen Jahr durchschnittlich 85 Tage länger arbeiten,
um den gleichen Lohn wie der männliche Kollege zu erhalten. Der Equal
Pay Day, der Tag also, an dem erst die Entgeltgleichheit statistisch
erreicht sein wird, hat sich um weitere sechs Tage nach hinten
verschoben. In Deutschland lag der Lohnunterschied bei Frauen und
Männern auch im Jahr 2008 mit 23,2 Prozent deutlich über dem
Durchschnitt der Europäischen Union (18 Prozent). Deutschland liegt
auf einem der letzten Plätze.

Wir haben gesetzliche Rahmenbedingungen, die eine
Ungleichbehandlung von Frauen und Männern verbieten. Es sind vor
allem die Einstellungen und Mentalitäten, die sich verändern müssen.
Das kann nur gemeinsam mit Wirtschaft, Tarifparteien, Politik und
Verbänden gelingen. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist nicht
nur eine Frage der Gerechtigkeit. Zufriedene und motivierte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlen sich aus. Mit Hilfe eines
Lohntestverfahrens (Logib-D) können Firmen ihre Lohnstrukturen auf
Ungleichheit untersuchen, die Ursachen erkennen und betriebliche
Lösungen entwickeln. Das Bundesministerium bietet Logib-D
interessierten Firmen an. Bis 2012 erhalten 200 Nutzer dieses Tests
eine kostenlose Vergütungsberatung. Wir fordern die Unternehmen auf,
sich hierfür zu bewerben.

Die hohen Lohnunterschiede in Deutschland haben verschiedene,
meist versteckte Ursachen. Frauen fehlen in bestimmten Berufen und in
Führungspositionen. Frauen unterbrechen häufiger ihre
Erwerbstätigkeit oder arbeiten Teilzeit. Und bei Gehaltsverhandlungen
oder Tarifvereinbarungen sind Frauen oft weniger verhandlungsstark.

Damit Eltern Beruf und Familie besser vereinbaren können, haben
wir den Ausbau der Kinderbetreuung vorangebracht und das Elterngeld
eingeführt. Die Partnermonate unterstützen die partnerschaftliche
Teilung der Aufgaben in der Familie. Mit dem Teilelterngeld, das wir
bald einführen wollen, haben Eltern mehr Flexibilität. Um Frauen bei
Gehaltsverhandlungen zu stärken, hat das Bundesfamilienministerium
das Projekt "Einstieg, Umstieg, Aufstieg" aufgelegt.

Frauen müssen bessere Chancen haben, in das mittlere und gehobene
Führungsmanagement vorzustoßen. Wir erwarten, dass die
Bundesregierung bald den im Koalitionsvertrag angekündigten
Stufenplan zur Erhöhung der Anzahl von Frauen in Leitungsfunktionen
vorlegt. Dieser soll - unter aufschiebenden Bedingungen - gesetzliche
Zielvorgaben für einen Mindestanteil von Frauen in
Aufsichtsratspositionen enthalten. Auch gesetzlich vorgeschriebene
Berichtspflichten, die in Unternehmen ab einer bestimmten Größe den
Anteil von Frauen in Leitungsfunktionen transparent machen, sind
vorgesehen. Die Tatsache, dass im öffentlichen Dienst - noch mehr als
in der Privatwirtschaft - Frauen in Führungspositionen deutlich
unterrepräsentiert sind, können wir nicht länger hinnehmen. Hier muss
sich etwas bewegen. Wir werden prüfen, ob für die Bundesverwaltung
die Gesetze geändert und effektiver gestaltet werden können.

Eine Studie des Familienministeriums stellt fest: Frauen mit einer
Berufserfahrung von bis zu drei Jahren verdienen 18,7 Prozent weniger
als ihre männlichen Kollegen. Dieser Unterschied ist nicht mit
Erwerbsunterbrechungen, hoher Teilzeitarbeit oder Anteil an
Führungspositionen zu erklären. Hier müssen die Tarifparteien endlich
handeln, damit frauenspezifische Tätigkeiten besser bezahlt werden.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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