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Südwest Presse: Kommentar zur Bundeswehr

Geschrieben am 17-03-2010

Ulm (ots) - Die Verkürzung der Wehrdienstzeit auf sechs Monate
stellt einen Kompromiss auf politischem Parkett dar, der keinem
hilft. In den Führungsetagen der Bundeswehr ist man sich weitgehend
einig, dass eine moderne Einsatzarmee mit diesen "Soldaten light"
wenig anfangen kann. Die Zeit in der Truppe ist zu kurz, um sie zu
integrieren.
Die oft beklagte Wehrungerechtigkeit denen gegenüber, die zum Bund
müssen, während viele Altersgenossen verschont bleiben, bleibt
bestehen. Auch mit der neuen Regelung wird nur ein kleiner Teil der
möglichen Rekruten zum Dienst verpflichtet werden.
Und das Heer der stillen Helfer im Zivildienst, das früher abspringen
und fehlen wird? In den Verbänden und Heimen, die laut klagen, wird
man sich am raschesten von Guttenbergs Schnellschuss erholen. Der
Zivi war ohnedies nie als Parallel-Arbeitswelt für den Sozialbereich
gedacht, auch wenn er längst dazu mutiert ist. Sozialverbände,
Rettungsdienste und Altenheime müssen sich künftig die jungen Leute
eben über das "freiwillige soziale Jahr" holen.
Ein Grundproblem dieser Wehrdienstreform, die nur ein Reförmchen ist,
liegt darin, dass die Diskussion über die künftige Struktur der
Bundeswehr verhindert wird. Es ist ein ungutes, aber beliebtes
politisches Spiel, durch Reförmchen unliebsame Debatten über Reformen
zu verschieben. Oder gar Farbe zu bekennen. Denn tatsächlich ist
Guttenbergs Vorstoß der Einstieg in den Ausstieg aus dem Wehrdienst.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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