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Afghanistan: NATO-Statement gefährdet Patienten

Geschrieben am 16-03-2010

Kabul/Berlin (ots) - Die internationale humanitäre
Hilfsorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN weist die Äußerung des
NATO-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen aufs Schärfste zurück,
wonach Nichtregierungsorganisationen die weiche Komponente
militärischer Strategien darstellen sollten.

In Konfliktgebieten arbeitet ÄRZTE OHNE GRENZEN nie als Teil von
oder gemeinsam mit einer militärischen Strategie; nur unsere völlige
Unabhängigkeit und Neutralität ermöglichen uns den Zugang zu der
Bevölkerung, die medizinische Nothilfe benötigt.

Äußerungen wie diese kreieren ein zusätzliches Risiko für unsere
Patienten und unsere Mitarbeiter, indem sie medizinische Hilfe als
Teil einer militärischen Strategie darstellen.

ÄRZTE OHNE GRENZEN ist zum Zeitpunkt der Eskalation des Konflikts
im Jahr 2009 nach Afghanistan zurückgekehrt, um der Bevölkerung in
den Konfliktgebieten einen Zugang zu direkter Gesundheitsversorgung
zu ermöglichen. ÄRZTE OHNE GRENZEN hat daher mit allen kriegführenden
Parteien, mit afghanischen und internationalen Sicherheitskräften
sowie mit Oppositionsgruppen ausgehandelt, dass sie ihre Waffen von
den Krankenhäusern in Kabul und Lashkar Gah fernhalten, in denen
ÄRZTE OHNE GRENZEN arbeitet.

Nur so fühlen sich die Menschen, die medizinische Hilfe benötigen,
sicher genug, um in eine Gesundheitseinrichtung zu kommen, denn ohne
Militär vor Ort werden die Einrichtungen auch von keiner Seite
angegriffen.

Der Vorstoß des NATO-Generalsekretärs Rasmussen, nach dem zivile
Organisationen wie ÄRZTE OHNE GRENZEN mit NATO-Truppen
zusammenarbeiten oder als deren weiche Komponente fungieren sollen,
gefährdet diese Vereinbarungen und erhöht die Gefahr, dass
Krankenhäuser, Patienten und Mitarbeiter zu Zielscheiben der
Konfliktparteien werden.

Laut NATO-Generalsekretär Rasmussen soll Afghanistan den
"Prototyp" für die Zusammenarbeit zwischen NATO und
Nichtregierungsorganisationen darstellen. ÄRZTE OHNE GRENZEN fordert
Herrn Rasmussen sowie alle anderen Konfliktparteien auf, zwischen
politischen und militärischen Zielsetzungen einerseits und der
Unabhängigkeit medizinischer humanitärer Hilfe andererseits zu
unterscheiden.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Lena Langbein, Tel.: 030-700 130 230
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de


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