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Röttgen auf atompolitischer Geisterfahrt. Gorleben-Projekt muss beerdigt werden

Geschrieben am 15-03-2010

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat die Ankündigung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen,
den Gorlebener Salzstock weiter auf eine Eignung als Endlager für
Atommüll zu untersuchen, als "reine Zeit- und Geldverschwendung"
bezeichnet. Der drohende Einsturz des Salzbergwerks Asse bei
Wolfenbüttel, in dem bereits radioaktiver Abfall lagere, zeige, dass
schnellstmöglich an anderen Standorten und in anderen geologischen
Formationen nach Möglichkeiten zur Atommüllentsorgung gesucht werden
müsse. Erforderlich sei außerdem der Sofortvollzug des Atomausstiegs.
Nur dann lasse sich die Menge des entstehenden Atommülls genau
definieren und ein entsprechendes Endlagervolumen bestimmen.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Die Bundesregierung riskiert in
Gorleben nach der Asse den nächsten Atommüll-Gau. Wenn Umweltminister
Röttgen einseitig auf Gorleben setzt, dann stellt er die Interessen
der Atomkraftwerksbetreiber vor die Sicherheitsinteressen der
Bevölkerung. Und nicht nur in Gorleben will die Bundesregierung ihre
atompolitische Geisterfahrt fortsetzen. Die geplanten
Laufzeitverlängerungen für alte Atomkraftwerke werden das
Atommüllproblem weiter verschärfen."

Weiger warf Umweltminister Röttgen außerdem vor, Gorleben weiter
nach dem aus den 30er Jahren stammenden Bergrecht zu erkunden. Ein
solches Vorgehen gewährleiste nicht die Beteiligungsrechte von
Bürgerinitiativen und Umweltverbänden, da sie nach Bergrecht nicht
zwingend vorgesehen seien. Für die Erkundung möglicher
Endlagerstandorte seien die umfassende Information und die Mitwirkung
von Bevölkerung und Verbänden jedoch von Anfang an erforderlich.
Alles andere zeuge von einem mangelnden Demokratieverständnis bei den
politisch Verantwortlichen.

Weiger: "Röttgen muss die Endlager-Pläne für den Standort Gorleben
komplett beerdigen. Die Erfahrungen mit Atommülllagern in den
Salzbergwerken von Morsleben und Asse sind so schlecht, dass die
Endlagersuche völlig neu gestartet werden muss. Eine vergleichende
Untersuchung anhand vorher festgelegter wissenschaftlicher Kriterien
und unter Beteiligung der Bevölkerung ist der einzige Weg, das
vergleichsweise beste Endlager zu finden. Voraussetzung für eine
ernsthafte Endlagersuche ist allerdings ein klares Bekenntnis zum
Atomausstieg. Entscheidend ist außerdem, dass mit der bundesweiten
Endlagersuche umgehend begonnen wird."

Wer wie Union und FDP am Endlagerstandort Gorleben festhalte und
zugleich längere Laufzeiten für die Atomkraftwerke ankündige, wolle
offensichtlich keine Lösung für die Endlagerung des Strahlenabfalls
sondern heize die gesellschaftlichen Konflikte um die Atomenergie in
Deutschland weiter an, sagte Weiger.

Die BUND-Forderungen zur Atommüll-Endlagersuche finden Sie im
Internet unter:
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/atomkraft/20090916_atomkra
ft_endlagersuche_forderungen.pdf

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Atomexperte:
Tel. 030-27586-421 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle:
Tel. 030-27586-425/-489,
E-Mail: presse@bund.net,
www.bund.net


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