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Westfalenpost: Der Freiheit eine Gasse Das grenzenlose Einkaufsvergnügen

Geschrieben am 15-08-2006

Hagen (ots) - Von Stefan Pohl

Für Ordnungspolitiker ist ein alter Traum wahr geworden. Der Staat
gibt seine Rolle als Gestalter auf einem so wichtigen Feld wie den
Ladenöffnungszeiten weitgehend auf und überlässt sie Privaten, also
dem Markt. Mit dem Gesetzentwurf über deren Freigabe ist ein
vorläufiger Schlusspunkt unter eine schier endlose Debatte gesetzt.
Endlich.
Freiheit ist ein Element von Marktwirtschaft und daher immer ein
Wert an sich - auch die, Öffnungszeiten zu verlängern oder spätabends
noch einkaufen gehen zu können, wenn man es zu Bürozeiten nicht
geschafft hat. Aber Läden können nur öffnen, wenn Kunden da sind. Und
Kunden können nur einkaufen, wenn sie Geld in der Tasche haben und
bereit sind, es für Konsum auszugeben und nicht etwa für
Alterssicherung - wogegen schon die Reallohnentwicklung spricht. Dies
schränkt die neue Freiheit schon etwas ein. Öffnungszeiten rund um
die Uhr werden die Ausnahme bleiben und auf Großstädte beschränkt
sein. Wer nach 22 Uhr Geschäfte machen will, braucht Trends und eine
junge Kundschaft. Es gibt bei uns wetterbedingt eben keine Kultur des
Flanierens und Einkaufens am späten Abend. Der Testlauf zur
Fußball-WM war nicht sehr verheißungsvoll.
Aber Freiheit muss und soll sein. Dazu gehört auch, abzuwarten, wer
profitiert. Ein Flickenteppich unterschiedlicher Öffnungszeiten
innerhalb einer Stadt wäre kein Gewinn. Und ob die Großen noch größer
werden und kleinere Familienbetriebe in Randlagen das Nachsehen
haben, muss sich erst noch erweisen.
Was unter dem Strich bleibt? Für den Handel wäre schon ein
Nullsummenspiel eine herbe Enttäuschung.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966
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