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Globaler Handel bedroht Tunfisch, Tiger und Koralle / 15. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens startet. / WWF fordert von EU eine "starke Stimme für den Artenschutz"

Geschrieben am 12-03-2010

Frankfurt / Doha (ots) - Am Samstag startet in Doha (Katar) die
15. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner
Artenschutzübereinkommens (CITES CoP 15) zur nachhaltigen Regulierung
des globalen Handels mit Tier- und Pflanzenarten. Die Europäische
Union hat 2010 angekündigt, einheitlich abstimmen zu wollen und
bildet mit 27 Staaten den einflussreichsten Block auf der Konferenz.
Der WWF Deutschland fordert daher die EU auf, ihr Stimmrecht im Sinne
eines weltweiten, effektiven Artenschutzes wahrzunehmen und sich
nicht durch kurzfristige, gewinnorientierte Handelsinteressen
beeinflussen zu lassen. "Unzählige Arten, darunter
Blauflossentunfisch, Rote Koralle, Tiger und Elefant sind darauf
angewiesen, dass die EU-Staaten für deren Schutz eintreten", sagt
Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland.

Vor allem um das Schicksal des Blauflossentunfischs erwartet der
WWF ein hartes Tauziehen. Die hohe Nachfrage des japanischen Marktes
ist der Hauptgrund für den dramatischen Bestandseinbruch. Die
Population im Nordostatlantik sei gar um 85 Prozent eingebrochen so
der WWF. Erst am Mittwochabend konnte sich die EU zu einem minimal
Konsens zum Schutz des Blauflossentunfischs einigen. Allerdings sei
es beschämend, so der WWF, dass sich Europa nicht zu einem
bedingungslosen Handelsverbot durchringen konnte. Ausdrücklich
begrüßt wird hingegen einen von den USA und der EU eingebrachten
Antrag, die Roten Koralle und Haie in Anhang II aufzunehmen. Damit
dürften die Tiere, ihre Bestandteile und Produkte nur noch mit
behördlicher Genehmigung und "nachhaltig" auf dem internationalen
Markt gehandelt werden. Korallen werden vor allem als Bestandteile in
Medizin- und Schmuckprodukten verwendet.

Auch das Ringen um effektivere Schutzmaßnahmen für den Tiger geht
auf der Konferenz in eine neue Runde. Es liegt ein EU-Antrag vor, auf
Änderung der Resolution zu Asiatischen Großkatzen, darunter Tiger,
Leoparden oder Nebelparder. Ziel ist die effektivere Bekämpfung des
illegalen Handels mit Produkten von gewilderten Großkatzen. "Die
Umsetzung der Schutzmaßnahmen für Tiger und andere Großkatzen ist in
vielen Ländern unzulänglich, die Berichterstattung unregelmäßig und
die bilaterale Zusammenarbeit bei der Wildereibekämpfung ist
ungenügend", kritisiert Volker Homes. Diese Faktoren verhinderten,
dass die letzten 3200 Tiger effektiver geschützt werden können.
Außerdem zielt der Antrag darauf ab, die Tiger-Zucht, die nicht der
Arterhaltung und des Bestandsschutzes dient, zu verbieten.

Außerdem liegt ein Antrag der afrikanischen Staaten Tansania und
Sambia vor, das Verbot für den Elfenbeinhandel zu lockern. Der WWF
lehnt dieses Vorhaben - vor allem in Hinblick auf die Zunahme des
illegalen Elfenbeinhandels - ab.

· Interviews vor Ort in Doha: Volker Homes, Leiter WWF
Artenschutz, 0163 / 29 144 39
· Footage und Pressebilder Roland Gramling, WWF Pressestelle, 069
/ 79 144 216
· Hintergrundinformationen unter www.wwf.de/cites

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Roland Gramling
Telefon: 069/ 79 144 216
E-Mail: Roland.Gramling@wwf.de


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