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Kölnische Rundschau: zu Westerwelle/Reisen

Geschrieben am 12-03-2010

Köln (ots) - Möglicherweise wird Guido Westerwelle schnell der
Nachweis gelingen, dass er es bei der Auswahl seiner
Wirtschaftsdelegation mit Recht
und Gesetz genau genommen hat. Damit ist der Außenminister aber noch
lange nicht aus dem Schneider. Die nicht abreißenden Vorwürfe gegen
die Mitreise-Praxis zeigen, dass Westerwelle in der Sache zumindest
wenig politischen Instinkt zeigte und sich inhaltlich angreifbar
gemacht hat. Das Vorgehen des FDP-Chefs befremdet: Seine Partei steht
ohnehin seit Monaten im Verdacht, sich bei ihrem Regierungshandeln
auch von Lobbyinteressen leiten zu lassen. Da gebietet es schon die
strategische Klugheit, alles zu tun, damit nicht der Anschein von
der Verquickung privater und beruflicher Interessen aufkommt. Auch in
der Sache bietet Westerwelle eine offene Flanke. Unter sämtlichen
Vorgängern war es die Ausnahme, wenn der Chef des Auswärtigen Amtes
sich ins Ausland von seinem (Ehe-)Partner begleiten ließ. Selbst die
Kanzler Gerhard Schröder und Angela Merkel reisten in der Regel ohne
Partner. Westerwelle beansprucht für sich eine Begleitpraxis, die
sonst nur dem Bundespräsidenten zusteht, wenn er als Staatsoberhaupt
auf Staatsbesuch geht. Umso pikanter wird es, da der Lebenspartner
von Westerwelle nicht Journalist ist wie Kanzlergattin Doris
Schröder-Köpf oder Wissenschaftler wie der Ehemann von Angela Merkel.
Er ist vielmehr Eventmanager, dessen Kapital die Kontakte in Politik,
Kultur, Wirtschaft und Medien sind. Und genau diese Kontakte lassen
sich auf Politikerreisen bestens knüpfen. Dabei müsste Westerwelle
wissen: Gerade ein Minister hat eine wichtige Vorbildfunktion. Sein
Handeln wird an besonders strengen moralischen
Maßstäben gemessen. Westerwelle muss noch viel lernen. Die Zeit dazu
könnte er haben, wenn er die penetranten Ausflüge in die Innenpolitik
künftig unterließe.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de


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