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NABU verzeichnet stetigen Zuwachs bei Mitgliedern

Geschrieben am 15-08-2006

Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU konnte auch im Jahr 2005
seine Mitgliederzahl gegenüber dem Vorjahr steigern und für seine
Arbeit weiterhin auf die starke Unterstützung der Bevölkerung setzen.
Zum Jahresende 2005 zählte der NABU knapp 400.000 Mitglieder, eine
deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr (393.912). "Überall in
Deutschland arbeiten Menschen im NABU dafür, dass sich auch künftige
Generationen noch an einer intakten und artenreichen Umwelt erfreuen
können -- darauf sind wir sehr stolz", sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke bei der Vorstellung des NABU-Jahresberichts 2005.
Der von der neuen Bundesregierung im Herbst 2005 unterschriebene
Koalitionsvertrag war für den NABU Anlass zu Sorge und Zuversicht
gleichermaßen. "Mit dem Festhalten am Atomausstieg, der
Fortschreibung ambitionierter Klimaschutzziele und dem Vorsatz eines
einheitlichen Umweltgesetzbuches, wurden wichtige Forderungen des
NABU von der neuen Regierung aufgenommen", sagte der Präsident. Der
Schutz des Klimas sei - neben dem Stopp des weltweiten Artensterbens
- die zentrale Herausforderung für eine nachhaltige nationale und
internationale Politik. Daher gehörten die Weiterentwicklung des
Kyoto-Protokolls, die Reduzierung der CO2-Emissionen Deutschlands um
40 Prozent bis zum Jahr 2020, aber auch die Entwicklung von
Strategien für den Umgang mit dem Klimawandel in der Landwirtschaft
oder beim Naturschutz ganz oben auf jede umweltpolitische
Tagesordnung.
"Ein ermutigendes Zeichen war auch die Entscheidung, 125.000 Hektar
wertvoller Naturschutzflächen im Eigentum des Bundes nicht zu
privatisieren, sondern als Nationales Naturerbe in einer
Bundesstiftung oder durch Abgabe an die Bundesländer dauerhaft zu
sichern", erklärte Tschimpke. Auf diesen Beitrag zur Sicherung des
Nationalen Naturerbes könne die Bundesregierung zurecht stolz sein,
auch wenn die Flächenkulisse an der einen oder anderen Stelle noch
nachgebessert werden müsse. Andere Vorhaben seien dagegen sehr
bedenklich. "Die im Bundestag beschlossene Föderalismusreform kann
den Startschuss zum Ökodumping in den einzelnen Bundesländern geben",
so der Präsident. Da die Länder künftig bei der Umweltgesetzgebung in
vielen Bereichen von den Vorgaben des Bundes abweichen dürften, führe
dies zu einer Zersplitterung des Naturschutz- und Umweltrechtes. "Ein
Beitrag zu dem von allen Parteien geforderten Bürokratieabbau ist
dies auf keinen Fall." Auch in der Agrarpolitik zeichne sich ein
Rückfall in alte Muster ab. Von den nach wie vor viel zu hohen
Agrarsubventionen würden nur relativ wenige große landwirtschaftliche
Betriebe profitieren.
Schlechte Noten stellte der NABU der bundesdeutschen Verkehrspolitik
aus. "Unter Schwarz-Rot sind deutliche Kürzungen beim
klimafreundlichen ÖPNV beschlossen worden, während an teuren
Prestigeobjekten im Straßen- und Schienenverkehr festgehalten wird",
sagte Tschimpke. In Planung und Neubau von Autobahnabschnitten würden
weiterhin gewaltige Summen fließen, statt sich auf die Sanierung des
teilweise maroden Straßennetzes zu konzentrieren. "Dieser Trend
verstärkt sich noch, sollte das umstrittene Gesetz zur
Planungsbeschleunigung von neuen Straßen tatsächlich beschlossen
werden", erklärte Tschimpke.
Der NABU-Präsident bezeichnete die fortdauernden Diskussionen in der
Großen Koalition über den Bestand des Atomausstiegs als ärgerlich.
"Der Forsmark-Störfall hat einmal mehr vor Augen geführt, dass es zum
Ausstieg keine Alternativen gibt. Die gebetsmühlenartigen Forderungen
aus der Union und einigen für die Atomaufsicht zuständigen
Bundesländern nach einer Abkehr vom Ausstieg kann man nur als zynisch
bezeichnen", so Tschimpke.
Als "überwältigend positiv" bezeichnete der NABU-Präsident die
Resonanz auf die im Mai 2005 gestartete Kampagne "Willkommen Wolf",
in deren Rahmen der NABU über die scheuen Rückkehrer informiert und
Vorurteile bekämpft. "Erfolgreicher Artenschutz ist nur unter
Beteiligung der Menschen möglich", so Tschimpke. Die Ausbildung von
ehrenamtlichen Wolfsbetreuern, die Hinweisen auf Wölfe nachgehen und
an die regionalen Wissenschaftler weiterleiten, konnte der NABU
ebenso fördern wie die Realisierung einer Wanderausstellung und einer
großen Dauerausstellung in der Oberlausitz.
2005 startete der NABU zusammen mit dem Bundesamt für Naturschutz
sowie den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt auch das Projekt zur
"Renaturierung der Unteren Havel", mit dem dieser Flussbereich in den
kommenden 13 Jahren naturnah gestaltet wird. "Durch den Anschluss von
Altarmen, den Rückbau von Uferdeckwerk und den Aufbau von
Fischwanderhilfen soll die Havel wieder zu einem lebendigen Fluss und
einem wertvollen Lebensraum für typische Pflanzen und Tiere werden",
so Tschimpke.
Mit rund 6,5 Millionen Euro förderte der NABU auch 2005 wieder die
Arbeit der Aktiven in den rund 1500 Orts- und Kreisgruppen vor Ort.
Der Anteil der allgemeinen Verwaltungsausgaben konnte mit sechs 6
Prozent der Gesamtausgaben von 16,4 Millionen Euro weiter erfreulich
klein gehalten werden. Mit über 12,7 Millionen Euro hatten die
Mitgliedsbeiträge wieder den größten Anteil an den Gesamteinnahmen
von knapp 17,8 Millionen Euro.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU Bonn

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Für Rückfragen:
Johanna Theunissen, NABU-Pressereferentin, Tel. 030-284-984-22 oder
mobil 0162-7283319


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