 Lausitzer Rundschau: Zum Papst im Fernsehinterview: Medienprofi Benedikt
Geschrieben am 14-08-2006 |
Cottbus (ots) - Noch nie zuvor hatte ein Papst dem deutschen
Fernsehen ein Interview gegeben. Doch der ehemalige Kardinal Joseph
Ratzinger hat schon beim Weltjugendtag in Köln bewiesen, dass er die
Wirkung der modernen Medien zu nutzen weiß.
Mit viel Charme, aber durchaus klar und deutlich, verkündete Papst
Benedikt XVI. die katholische Lehre via TV in die Wohnzimmer der
Lausitz. Inhaltliche Überraschungen blieben dabei aus - aber ein
Papst, der auf die weltweite katholische Kirche Rücksicht nehmen
muss, kann in einem Interview nicht einfach nach Belieben Neuerungen
einführen. Insofern waren seine Antworten, etwa was die Rolle der
Frauen in der katholischen Kirche, die Ökumene mit den Protestanten
und die Zulassung von Verhütungsmitteln im Kampf gegen Aids betrifft,
eigentlich schon vor den Journalistenfragen klar. Doch auch bei
diesen umstrittenen Themen bemühte sich der Papst um verständliche
Erklärungen. "Man kann nicht gleich mit dem Neinsagen daherkommen",
sagte er. Denn er wollte klarmachen, dass christlicher Glaube mehr
ist, als die oft kritisierte Kette von Verboten. Und dass die
katholische Kirche mit der Wertschätzung von Ehe und Familie, der
Gemeinschaft zwischen den Generationen und einer Selbstbeschränkung
angesichts schier grenzenloser Forschungsfreiheit der Gesellschaft
auch etwas zu bieten hat.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
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