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Neues Deutschland: Verstimmte Verbündete

Geschrieben am 05-03-2010

Berlin (ots) - Bis zu 1,5 Millionen Armenier wurden zwischen 1915
und 1917 bei Massakern und Vertreibungen im Osmanischen Reich
getötet. Bis heute rechtfertigt der türkische Staat als
Rechtsnachfolger die Gräueltaten als »kriegsbedingte
Sicherheitsmaßnahme«. Für den Auswärtigen Ausschuss des
USA-Repräsentantenhauses war es eine »systematische und vorsätzliche
Auslöschung«, also Völkermord. Ankara reagierte mit einem unter
NATO-Partnern nicht alltäglichen Schritt und berief empört seinen
Botschafter ab. Dabei haben die Abgeordneten nicht zum ersten Mal so
geurteilt und sind auch nicht allein mit ihrem Vorwurf. Über 20
Staaten sprechen offiziell von Genozid. Doch würde das Weiße Haus dem
Votum folgen, hätte das fraglos eine neue Dimension. Der Wahlkämpfer
Obama hatte noch hoch und heilig versprochen, die Massaker als
Völkermord einzustufen. Als Präsident versucht er in den Niederungen
der Realpolitik massiv, die Armenien-Resolution zu blockieren - um
die Beziehungen zum Verbündeten nicht zu gefährden. Ankara spielt in
den aktuellen Kriegen und geostrategischen Überlegungen der
Supermacht eine sehr wichtige Rolle. Deshalb auch hat Washington den
zarten Annäherungsprozess zwischen der Türkei und Armenien
unterstützt. Deshalb hätte man die Kongresserklärung - obwohl ohne
Bindung für den Präsidenten - gern verhindert. Zumal der im Vorjahr
unterzeichnete Aussöhnungsvertrag nach wie vor unratifiziert auf Eis
liegt.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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