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WAZ: Das Recht auf Pflegezeit - Große Risiken - Leitartikel von Sigrid Krause

Geschrieben am 03-03-2010

Essen (ots) - Mehr als 2,2 Millionen Menschen in Deutschland sind
pflegebedürftig, nur knapp jeder dritte davon lebt im Heim. Rund eine
Million Hilfebedürftiger werden durch Eltern oder Kinder, Ehepartner
oder Schwiegerkinder rundum versorgt und betreut. Und die Zahl der
Menschen, die keinen Heimplatz finden, wird rapide steigen. Der Staat
braucht also dringend die "Pflege-Familie".
Mit der Idee einer Pflegezeit - vergleichbar der Elternzeit - knüpft
die Familienministerin an 2008 an, als der Anspruch auf sechs Monate
Pflege-Freistellung im Job Gesetz wurde. Die aber kann sich nur
leisten, wer finanziell abgesichert ist - eine Lohnfortzahlung oder
ein staatliches "Pflegegeld" für Angehörige wird es auf viele Jahre
nicht geben. Schröder setzt nun auf Arbeitgeber, die gutes Personal
dauerhaft an den Betrieb binden wollen. Die Arbeitgeber aber sehen
erhebliche Risiken in dem Modell. Wer etwa trägt die Kosten, wenn
Pflegende nach zwei Jahren nicht wieder in Vollzeit arbeiten
können/wollen? Oder ganz gehen?
Hinzu kommt, dass keine Ministerin ein solches Modell verordnen kann.
Wenn überhaupt, könnten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften per
Tarifvertrag darauf einigen. Auch diese Idee ist nicht neu. Zügig
darüber zu verhandeln, wäre lohnend.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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