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Zusatzbeiträge aus Sicht der GKV-Mitglieder "skandalös" (Studie: Health Care Monitoring 2010 - Schwerpunktthema "Zusatzbeiträge")

Geschrieben am 26-02-2010

Köln (ots) - Die von vielen Krankenkassen angekündigten oder
bereits erhobenen Zusatzbeiträge stoßen bei den GKV-Mitgliedern
naturgemäß auf wenig Gegenliebe. Das Ausmaß der Empörung unter den
Versicherten ist jedoch beträchtlich: 90 Prozent der Versicherten
zeigen sich über die Einführung von Zusatzbeiträgen verärgert, 82
Prozent halten diese sogar für "skandalös". Nach eigenen Angaben ist
fast jedes zweite Kassenmitglied von einem Zusatzbeitrag bedroht oder
bereits unmittelbar davon betroffen.

Dies zeigt die aktuelle Ausgabe der Studie "Health Care Monitoring
2010" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGovPsychonomics
AG zum Schwerpunktthema "Zusatzbeiträge aus Versichertensicht". Über
800 Bundesbürger wurden repräsentativ zu ihren Einstellungen zum
Thema Zusatzbeiträge, zu ihrer Wechselbereitschaft sowie zum
Verhalten ihrer eigenen Krankenkasse befragt.

Verantwortlich für die Zusatzbeiträge machen die GKV-Mitglieder
vor allem falsche Weichenstellungen der Gesundheitspolitik (36%), das
schlechte Wirtschaften der Krankenkassen (28%) und zu hohe Preise der
Arzneimittelhersteller (20%). Dass die Patienten zu viele Leistungen
in Anspruch genommen haben, stellt für acht Prozent der Versicherten
eine zentrale Ursache für die Notwendigkeit der Erhebung von
Zusatzbeiträgen dar.

Schlechte Informationspolitik der Krankenkassen

Die meisten betroffenen GKV-Mitglieder haben erst in den letzten
Wochen und überwiegend erst über die Medien erfahren, dass ihre
Krankenkasse einen Zusatzbeitrag einführen will, weil sie mit dem
Geld aus dem Gesundheitsfonds nicht auskommt. Lediglich jeder vierte
Versicherte wurde durch ein Schreiben seitens der Krankenkasse
darüber informiert. Die Kommunikation ihrer Krankenkasse zum Thema
Zusatzbeiträge beurteilen über 60 Prozent aller GKV-Mitglieder
insgesamt nur als mittelmäßig oder sogar als ausgesprochen schlecht.
17 Prozent wollen eine mögliche Zahlungsaufforderung für einen
Zusatzbeitrag ihrer Krankenkasse sogar zunächst einmal
"wahrscheinlich" oder "bestimmt" ignorieren, weitere 20% "vielleicht
- wobei es erhebliche Abweichungen je nach Kassenzugehörigkeit gibt.

Zusatzbeiträge beflügeln Bereitschaft zum Kassenwechsel

Die Einführung von Zusatzbeiträgen könnte einen - von politischer
Seite durchaus gewollten - Trend zu mehr Preissensibilität und
günstigeren Kassen spürbar beflügeln. Bereits jetzt stellt die
Einführung von Zusatzbeiträgen den mit Abstand am häufigsten
genannten Grund für Wechselgedanken der Versicherten dar (61%), mit
Abstand gefolgt vom Wunsch nach einem besseren Leistungsangebot (39%)
und einem besseren Service (21%).

Mehr als ein Drittel derjenigen GKV-Mitglieder, die derzeit über
einen Wechsel nachdenken, zeigen sich sogar auch für den Fall
wechselbereit, dass die meisten Krankenkassen einen Zusatzbeitrag
erheben werden. Männer zeigen sich dabei insgesamt wechselwilliger
als Frauen.

"Die Zusatzbeiträge stellen ein Symbol für den Beginn eines
möglichen Systemwechsels in der gesetzlichen Krankenversicherung dar.
Man darf daher gespannt sein, wie die weiteren Reaktionen der
GKV-Mitglieder in den kommenden Wochen und Monaten ausfallen werden",
sagt Dirk Weller, Studienleiter bei der YouGovPsychonomics AG.

Die komplette 40-seitige Studie "Zusatzbeiträge aus
Versichertensicht" mit zahlreichen weiteren Ergebnissen
beispielsweise zu Kommunikationsanforderungen und den ausführlichen
Differenzierungen nach soziodemographischen Merkmalen,
Kassenzugehörigkeit und Gesundheitszustand kann über die
YouGovPsychonomics AG bezogen werden. Die Untersuchung zum Thema
Zusatzbeiträge wird in den kommenden Monaten in Form eines
Markttrackings fortgeführt.

Weitere Studieninformationen finden Sie unter
www.psychonomics.de/filemanager/download/2286 und unter
www.psychonomics.de/article/articleview/1024/1/58.

Studienleitung:
YouGovPsychonomics
Dirk Weller
Tel.: +49 (0)221 42061-339
E-Mail: dirk.weller@psychonomics.de
www.psychonomics.de

Originaltext: YouGovPsychonomics AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/25608
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_25608.rss2

Pressekontakt:
Kommunikations- und Pressebüro
Ansgar Metz
Haselbergstraße 19
50931 Köln
T +49 (0)177-295 3800
E-Mail: ansgar.metz@email.de


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