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Rheinische Post: Vorbild Käßmann?

Geschrieben am 23-02-2010

Düsseldorf (ots) - Margot Käßmann, die jetzt in Hannover mit 1,54
Promille Alkohol im Blut von der Polizei gestoppt wurde, ist als
Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland eine
öffentliche Person. Sie führt sozusagen von Amtswegen eine
Doppelexistenz: hier die Privatfrau Käßmann, 51 Jahre alt, Theologin,
2006 an Brustkrebs erkrankt, 2007 nach 26 Jahren Ehe geschieden, vier
Töchter; dort die Repräsentantin des knappen Drittels der deutschen
Bevölkerung, das sich noch zum Protestantismus bekennt. Kraft dieses
Amtes ist Käßmann zugleich eine moralische Instanz, die über die
unerquicklichen Kämpfe und Krämpfe des Politikbetriebs, aber auch der
eigenen kleinen Welt hinausweisen soll.
Käßmann selbst hat beide Rollen nicht immer scharf getrennt in der
Amtsträgerin schien immer der Privatmensch durch; bei
protestantischen Bischöfen, die der Legitimation des Kirchenvolks
bedürfen, ist das wohl auch unvermeidlich. Sie wird sich deshalb aber
auch vorhalten lassen müssen, dass die Alkoholfahrt der Privatperson
Käßmann die Amtspflichten der Ratschefin Käßmann und die moralische
Glaubwürdigkeit des Vorbilds Käßmann beschädigt hat. Diese
Samstagnacht von Hannover wird sie begleiten, solange sie im Amt ist.
Das ist so unvermeidlich wie richtig. Bei Vorbildern schaut man
schließlich besonders genau hin.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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