(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Zu Terror/Deutschland: Wir sind nicht neutral

Geschrieben am 11-08-2006

Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Terror/Deutschland:

Deutschland ist Zielscheibe. Warum sollten Terroristen nach dem
Scheitern in London nicht versuchen, Flugzeuge auf dem Weg von
Frankfurt in die USA zu sprengen? Es ist naiv zu glauben, nur die
Koalition der Willigen, nur die USA, Großbritannien und Spanien seien
gefährdet.
Die Bundesrepublik ist auch politisch nicht neutral. Sie ist längst
Akteur im internationalen Anti-Terrorkampf. In Afghanistan, am Horn
von Afrika, womöglich bald als Freund Israels im Libanon. Die Mär von
der unabhängigen deutschen Position wurde zwar lange Zeit zur
nationalen Beruhigung gehegt und gepflegt. Aus Sicht islamistischer
Terroristen hat Deutschland diese Stellung jedoch nie gehabt.
Terrorexperten sagen schon lange, dass es nicht mehr eine Frage des
Ob, sondern nur noch eine Frage des Wann ist, dass Terroristen
versuchen werden, in Deutschland zuzuschlagen. Seit den Attentaten
vom 11. September 2001 in New York wurden deshalb umfangreiche
Sicherheitspakete verabschiedet, um der Gefahr zu begegnen. Die
damalige Debatte über überzogene Einschränkungen von Freiheitsrechten
klingt aber bis heute nach. Richtig ist: Die bisherigen
Sicherheitsmaßnahmen und rechtlichen Eingriffe haben das Leben der
Menschen nicht bemerkenswert verändert.
Wer nun nach den Ereignissen von London über neue Sicherheitsgesetze
und verschärfte Vorkehrungen in Deutschland nachdenkt, dem muss klar
sein: Die Herausforderung beim Anti-Terror-Kampf besteht darin,
Polizei und Geheimdienste in die Lage zu versetzen, wie in
Großbritannien frühzeitig terroristische Vorhaben erkennen zu können,
um sie zu verhindern. Daran müssen sich neue wie alte Maßnahmen stets
messen lassen. Die Anti-Terror-Datei, zu der Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble nach der Sommerpause einen Gesetzentwurf vorlegen
will, wäre mit diesem Ziel vereinbar. Es ist schlichtweg fahrlässig,
wenn drei Dutzend Sicherheitsbehörden nebeneinander und nicht
miteinander arbeiten, wenn die Erkenntnisse der Behörden nicht
vernetzt werden.
Grundsätzlich gilt: Um Attentate verhindern zu wollen, muss man in
der Wahl der Mittel besonnen sein, man muss überlegt und effektiv
handeln. Was unnütz ist, ist das Hervorholen von alten Hüten. Der
Einsatz der Bundeswehr im Innern ist so einer. Für die Prävention
wäre er nämlich vollkommen wirkungslos.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

25324

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Zu Mauerbau/Jahrestag: Der Blick von Osten Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Mauerbau/Jahrestag: Die meiste Zeit war der Blick auf die Mauer dem Westen vorbehalten. Vor dem Fall des Bauwerks war da das voyeuristische Klettern auf die Aussichtsplattform, nach dem 9. November 1989 die Rückschau auf ein absurdes Monstrum, in dem die Stereotypen vom riesigen Gefängnis DDR überlebten. Es war ein fremder Blick. Denn es wird sich im Westen lange nicht jeder von denen, die schon etwas in die Jahre gekommen sind, überhaupt an jenen 13. August 1961 erinnern. Es war mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Steinbrück weist Kritik an geplanter Streichung der Wohnungsbauprämie zurück Regensburg (ots) - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat die Kritik in der Union an der geplanten Streichung der Wohnungsbauprämie scharf zurückgewiesen. "Die schrillen Töne sind unangemessen. Es handelt sich hier um 45 beziehungsweise 90 Euro Förderung pro Jahr. Davon hängt keine Hausfinanzierung ab", sagte er am Freitag in einem Interview mit der Mittelbayerischen Zeitung (Samstagausgabe) in Regensburg. Die mit der Abschaffung frei werdenden 500 Millionen Euro sollten zur Förderung selbst genutzter Immobilien im Rahmen der mehr...

  • Rheinische Post: Soldaten und Terror Düsseldorf (ots) - Von Helmut Michelis Gib es im Ausland ein Terror-Attentat oder wird ein solches wie jetzt in London verhindert, folgt im Inland regelmäßig eine grotesk anmutende Debatte: Auch nach 50 Jahren Bundeswehr streiten die Politiker mit verhärteten Fronten darüber, ob deutsche Soldaten im Notfall Polizeiaufgaben übernehmen dürfen. Gestern beschwor der SPD-Innenpolitiker Wiefelspütz erneut das Schreckgespenst von Kampfpanzern an Flughäfen herauf, während die Truppe gerade diese Waffensysteme mit Blick auf den befohlenen mehr...

  • Rheinische Post: Britannien kann nicht aufatmen Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Die Sicherheitslage in Großbritannien bleibt kritisch, weil nicht alle Terrorverdächtigen gefasst werden konnten. Wer glaubt, durch die Zerschlagung des Komplotts sei die Gefahr beseitigt, irrt. Es kann ein "Plan B" bestehen, der umgesetzt wird, um die Verwundbarkeit der britischen Gesellschaft zu beweisen. Die Briten sind geschockt, weil sie zum einen wieder Ziel von ungeheurem Terror werden sollten. Sie sind es aber auch, weil die Täter im radikal-islamischen Boden wurzeln und aus dem eigenen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Forst / Lockmittel Westgehalt zieht nicht im Forst / Landesbedienstete aus Sachsen-Anhalt lehnen Arbeit in Göttingen ab Halle (ots) - Sachsen-Anhalt hat Schwierigkeiten, dem Land zustehende Stellen in der gemeinsam mit Niedersachsen und Thüringen betriebenen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen zu besetzen. Vorgesehen waren für die 20 Stellen Mitarbeiter aus dem Forstbetrieb Sachsen-Anhalts, schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstag-Ausgabe). Die allerdings nehmen die ihnen angebotenen Stellen nur sehr zögernd an: erst fünf der Jobs sind vergeben. Und dies trotz einer etwa zehn Prozent höheren Besoldung. Schuld daran sei, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht