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Anbau gentechnisch optimierter Nutzpflanzen wächst weltweit / Europa muss Chancen der Pflanzenbiotechnologie nutzen

Geschrieben am 23-02-2010

Frankfurt am Main (ots) -

- Querverweis: Die Fakten zur Pflanzenbiotechnologie liegen in der
digitalen Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Weltweit setzen immer mehr Landwirte auf die Vorteile gentechnisch
optimierter Nutzpflanzen (GVO). In der EU ist die Entwicklung
rückläufig. Das geht aus dem aktuellen Bericht der nichtstaatlichen
Organisation "International Service for the Acquisition of
Agri-Biotech Applications" (ISAAA) hervor. Nach ihren Erhebungen hat
sich die Anbaufläche für transgene Pflanzen 2009 um gut 7 Prozent auf
weltweit 134 Millionen Hektar erneut ausgeweitet. Das entspricht
annähernd der Fläche, die der gesamten Landwirtschaft in Westeuropa
zur Verfügung steht. Über 14 Millionen Landwirte in 25 Ländern
verwendeten 2009 gentechnisch optimiertes Saatgut. Beispielsweise
stammt jede zweite Baumwollfaser aus GVO's.

Der Vorsitzende der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie
(DIB), Dr. Stefan Marcinowski, appellierte an die politischen
Entscheidungsträger in Brüssel, die Haltung zum Anbau gentechnisch
veränderter Kulturpflanzen in Europa grundsätzlich zu überdenken und
zu handeln: "Allein 2008 importierte die EU 30 Millionen Tonnen
Futtermittel aus dem Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen,
hauptsächlich um hierzulande eine gute, ausreichende und
international wettbewerbsfähige Proteinversorgung zu garantieren. Das
sind umgerechnet jährlich rund 60 Kilogramm je EU-Bürger, die in der
Nahrungsmittelkette zum Einsatz kommen. Die 14 Millionen Bauern in
der Welt, die GVO-Pflanzen anbauen, tun dies, weil sie den
ökonomischen und ökologischen Nutzen Jahr für Jahr persönlich
erleben. Dieser Nutzen sollte auch den europäischen Landwirten
zugänglich sein. Wir vertrauen darauf, dass die neue EU-Kommission
die bereits 12 Jahre dauernde Zulassungsblockade beendet.
Gentechnisch veränderte Pflanzen ermöglichen nicht nur höhere und
qualitativ bessere Ernten in der Landwirtschaft. Sie erschließen auch
Biomasse als nachwachsenden Rohstoff für die Industrie, als
Energieträger oder als Biofabrik zur Herstellung von Arzneistoffen.
Diese Chancen für den Hightech-Standort Europa dürfen wir nicht
verpassen."

Marcinowski verweist darauf, dass gentechnisch veränderte Pflanzen
die am sorgfältigsten untersuchten Pflanzen überhaupt sind. "Seit
vielen Jahren belegen wissenschaftliche Fakten und weltweite
Erfahrungen im praktischen Anbau, dass sie genauso sicher und
verträglich sind wie konventionell gezüchtete Pflanzen. Es gibt kaum
Produkte, die umfassender geprüft werden als diese."

Die DIB begrüßt, dass die Bundesregierung die Biotechnologie laut
Koalitionsvertrag als eine zukunftsweisende Technologie fördern und
sich für eine Beendigung des Zulassungsstaus auf EU-Ebene einsetzen
will. Den Worten müssten jetzt aber auch Taten folgen, so
Marcinowski. Die DIB wie die führenden Wissenschaftsorganisationen
vertreten die Position, dass bei der Risikobewertung und beim
Risikomanagement zur Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen
in der EU und in Deutschland naturwissenschaftliche Maßstäbe angelegt
werden. Wird das Produkt aufgrund naturwissenschaftlicher
Erkenntnisse als sicher bewertet, sollte es umgehend zugelassen
werden.

Seit 1998 hat in der EU keine neue gentechnisch veränderte Pflanze
eine Zulassung zum kommerziellen Anbau erhalten. Lediglich der Import
von Futtermitteln aus gentechnisch veränderten Pflanzen in die EU
wurde genehmigt. Über die Empfehlungen der europäischen
Lebensmittelbehörde EFSA zu Anbaugenehmigungen, die auf
naturwissenschaftlichen Bewertungen der EU-Mitgliedstaaten und eines
auf Gentechnik spezialisierten Expertengremiums unabhängiger
Wissenschaftler beruhen, wird seit mehr als zehn Jahren nicht
entschieden. Zwischen EU-Kommission und den 27 Mitgliedsstaaten der
EU kam es im Rat der EU-Agrarminister bislang stets zu einer
Pattsituation, in der weder für noch gegen eine Zulassung genügend
Stimmen zusammenkamen. Bislang sieht das Verfahren für solch einen
Fall vor, dass die Entscheidungsbefugnis wieder zurück an die
EU-Kommission delegiert wird.

Originaltext: DIB Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/20949
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_20949.rss2

Pressekontakt:
Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB)
Manfred Ritz
E-Mail: presse@dib.org
Telefon: 069 2556 1496


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