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Südwest Presse: Kommentar zum Tarifabschluss

Geschrieben am 18-02-2010

Ulm (ots) - Not macht nicht nur erfinderisch, sie schweißt auch
zusammen. Der neue Tarifvertrag in Deutschlands Schlüsselindustrie
belegt die alte Volksweisheit in eindrucksvoller Weise. Was
Arbeitgeber und IG Metall hier abgeliefert haben, ist aller Ehren
wert und zeigt, wie zeitgemäße Tarifpolitik aussehen kann.
Gegen alle Gepflogenheiten und auch gegen Bedenken im eigenen Lager
hat IG Metall-Chef Berthold Huber auf das bekannte Gefeilsche um
Lohnprozente verzichtet und darauf gesetzt, worauf allein es jetzt
ankommt: auf den Erhalt von Arbeitsplätzen. Keinem vernünftigen
Menschen wäre zu vermitteln gewesen, wie Unternehmen zur Last eines
beispiellosen Absatzeinbruches auch noch zusätzliche Lohnkosten
hätten schultern sollen. Die Produktionskosten sind ohnehin längst an
einer kritischen Grenze angelangt.
Die Arbeitgeber sind dafür zu loben, dass sie dennoch ihre
Mitarbeiter halten wollen, so lange es nur irgendwie geht. Die
Beschäftigungssicherung, zu der sie sich verpflichten, ist das
richtige Signal in einer schwierigen Situation. Die Einmalzahlung ist
nicht nichts, faktisch aber bedeutet das erste Jahr eine Nullrunde,
danach erst gibt es 2,7 Prozent mehr Geld.
Ein Dritter wird benötigt: Der Steuerzahler wird die Sozialbeiträge
der Kurzarbeit wohl weiter mittragen. Eine Kostenverlagerung diesen
Ausmaßes auf den Staat ist ohne Beispiel. Doch in der Not gelten
andere Maßstäbe. Die Metallindustrie hat sie gestern gesetzt.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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