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Weser-Kurier: Afghanistans Außenminister Spanta: "Es gibt keine gemäßigten Taliban"

Geschrieben am 05-02-2010

Bremen (ots) - Bremen. Zum Auftakt der Münchner
Sicherheitskonferenz zeigt sich der scheidende afghanische
Außenminister Rangin Dadfar Spanta skeptisch gegenüber möglichen
Gesprächen seiner Regierung mit den Taliban. Gegenüber dem
"Weser-Kurier" (Samstagsausgabe) teilt er die Sorge von
Menschenrechts- und Frauenorganisationen, dass es wieder zu einem
Rückfall in die Schreckensherrschaft kommen könnte. "Es gibt keine
gemäßigten Taliban", stellte er im Interview klar. "Wir sind
verpflichtet, unsere Errungenschaften der letzten Jahre zu
befestigen", betonte er gegenüber der Zeitung. "Die Fragen der
Menschen- und Frauenrechte sind für uns nicht Verhandlungsfragen."
Beim Aussteigerprogramm für Widerstandskämpfer gehe es vor allem um
"einfache, nicht gebildete afghanische Jungen, die sich aus
unterschiedlichen Gründen den Taliban angeschlossen haben". Diese
Menschen bildeten "die Mehrheit des Fußvolks der Taliban". Eine
"große traditionelle Versammlung", bestehend aus Vertretern der
Regierung und des Parlaments, Richtern und "Würdenträgern der
afghanischen Gesellschaft" werde Mechanismen entwickeln, um die
Verwendung der Mittel zu kontrollieren.
Für die Soldaten und Polizisten seines Landes wünscht sich Spanta vor
allem "mehr Ausbilder und mehr Ausrüstung". Die Alliierten müssten
die Zahl der zivilen Opfer reduzieren - "aber wir wissen, dass wir
uns in einem brutalen Krieg befinden, in dem der Gegner bewusst
Zivilisten als Schutzschild benutzt".
Spanta widerspricht gegenüber dem "Weser-Kurier" Äußerungen
westlicher Politiker, dass die Errichtung einer Demokratie in
Afghanistan nicht möglich sei: "Das ist ein eurozentristischer
Appell. Über Indien hat man das gleiche gesagt." Den Vorwurf der
Wahlfälschung durch Präsident Hamid Karsai weist Spanta zurück: "Ich
bedauere, dass einige, die von diesem Erfolg nicht begeistert waren
und die die Mediendiskurse beherrschen, ein falsches Bild von den
afghanischen Wahlen vermittelt haben."

Originaltext: Weser-Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2

Pressekontakt:
Weser-Kurier
Ressortleiter Politik
Telefon: +49(0)421 3671 3405
joerg-helge.wagner@weser-kurier.de


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